Studien über Euglena Ehrcnbergii.
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PROWAZEK [IO].) Für die Cilien der Infusorien wnrde es von
ScHUBERG (05) zuerst nachgewiesen und damit auch fü r diese
Flimmerorgane ein Achsenfaden gesicheri. ScHURERG hat in
seiner Arbeit ausführlich auf die große Übereinstimmung der
verschiedenen Flimmerorgane, sowie auf ihre Beziehungen zu
den Pseudopodien hingewiesen und auch die hierhergehörige
Literatur ausführlich zitiert, so daß ich auf seine Ausführungen
verweisen kann. Ich möchte nur noch einige von mir an Pseudo-
podien von Actinosphacrium und den Geißeln von Euglcncn an-
gestelltc Versuche erwähnen, welche die nahen Beziehungen aller
dieser Protozoenorganellen zueinander noch weiter illustrieren. -
Mit Actinosphaerinm stellte ich Verdauungsversuchc an und
konnte beobachten, wie das die Achsenfäden der Pseudopodien
umfließende Protoplasma zuerst verdaut, wurde, so daß der nackte
Achsenfaden zurückblieb, der allerdings nach einiger Zeit gleich-
falls aufgelöst wurde, sich aber immerhin im Vergleich zum
Protoplasma als resistenter erwies. Verdauungsversucbe mit
Euglenengeißeln zeigen, daß der Achsenfaden erhalten bleibt;
wie sich der Plasmasaum verhält, ist schwer nachweisbar, weil
er ungefärbt auch sonst kaum sichtbar ist und nachherige Färbung
bisher keine einwandsfreien Resultate ergab; doch scheint mir
sein völliges Schwinden sicher.Ü
Sehr gut kann man sich von dem Vorhandensein einer äußeren
flüssigeren Plasmahülle überzeugen, wenn man die Geißeln der
Euglenen durch langsames Verdunsten des Wassers verquellen
(resp. verflüssigen) läßt. Will man den Vorgang unter dem Mikro-
skop verfolgen, so muß man vorsichtig an der Seite des Deck-
glases das Wasser mit Filtrierpapier absaugen, so daß die Ab-
nahme der Flüssigkeit recht allmählich stattfindet; zunächst
krümmt sich das Endspitzchen der Geißel um (Fig. 12b) und
scheint sich dann ösenförmig einzurollen; diese Einrollung kommt
dadurch zustande, daß die piasmatische Hülle der Geißel von
der Spitze her tropfenförmig zusammenfließt und dieser Tropfen
sich bis zu dem umgebogenen Endspitzchen ausbreitet (Fig. 12c),
der Fiüssigkeitstropfen vergrößert sich immer mehr und beginnt,
gewissermaßen, am Achsenfaden entlang, nach dem Grunde der
6) G. IlAASE konnte durch Maceration der Geißeln von F.
zwei Achsenfaden sichtbar machen, auch das umhüllende Plasma soll in
Fibrillen zerfallen ! Besonders diese letztere Angabe scheint, mir sehr un-
wahrscheinlich ! ,
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, math.-naturw. Kl. 1911. 4. Abh.
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PROWAZEK [IO].) Für die Cilien der Infusorien wnrde es von
ScHUBERG (05) zuerst nachgewiesen und damit auch fü r diese
Flimmerorgane ein Achsenfaden gesicheri. ScHURERG hat in
seiner Arbeit ausführlich auf die große Übereinstimmung der
verschiedenen Flimmerorgane, sowie auf ihre Beziehungen zu
den Pseudopodien hingewiesen und auch die hierhergehörige
Literatur ausführlich zitiert, so daß ich auf seine Ausführungen
verweisen kann. Ich möchte nur noch einige von mir an Pseudo-
podien von Actinosphacrium und den Geißeln von Euglcncn an-
gestelltc Versuche erwähnen, welche die nahen Beziehungen aller
dieser Protozoenorganellen zueinander noch weiter illustrieren. -
Mit Actinosphaerinm stellte ich Verdauungsversuchc an und
konnte beobachten, wie das die Achsenfäden der Pseudopodien
umfließende Protoplasma zuerst verdaut, wurde, so daß der nackte
Achsenfaden zurückblieb, der allerdings nach einiger Zeit gleich-
falls aufgelöst wurde, sich aber immerhin im Vergleich zum
Protoplasma als resistenter erwies. Verdauungsversucbe mit
Euglenengeißeln zeigen, daß der Achsenfaden erhalten bleibt;
wie sich der Plasmasaum verhält, ist schwer nachweisbar, weil
er ungefärbt auch sonst kaum sichtbar ist und nachherige Färbung
bisher keine einwandsfreien Resultate ergab; doch scheint mir
sein völliges Schwinden sicher.Ü
Sehr gut kann man sich von dem Vorhandensein einer äußeren
flüssigeren Plasmahülle überzeugen, wenn man die Geißeln der
Euglenen durch langsames Verdunsten des Wassers verquellen
(resp. verflüssigen) läßt. Will man den Vorgang unter dem Mikro-
skop verfolgen, so muß man vorsichtig an der Seite des Deck-
glases das Wasser mit Filtrierpapier absaugen, so daß die Ab-
nahme der Flüssigkeit recht allmählich stattfindet; zunächst
krümmt sich das Endspitzchen der Geißel um (Fig. 12b) und
scheint sich dann ösenförmig einzurollen; diese Einrollung kommt
dadurch zustande, daß die piasmatische Hülle der Geißel von
der Spitze her tropfenförmig zusammenfließt und dieser Tropfen
sich bis zu dem umgebogenen Endspitzchen ausbreitet (Fig. 12c),
der Fiüssigkeitstropfen vergrößert sich immer mehr und beginnt,
gewissermaßen, am Achsenfaden entlang, nach dem Grunde der
6) G. IlAASE konnte durch Maceration der Geißeln von F.
zwei Achsenfaden sichtbar machen, auch das umhüllende Plasma soll in
Fibrillen zerfallen ! Besonders diese letztere Angabe scheint, mir sehr un-
wahrscheinlich ! ,
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, math.-naturw. Kl. 1911. 4. Abh.
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