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Clara. Hamburger :
Geißel zuzufließen., während der mit ihm eng verbundene, un-
veränderte Achsenfaden spiralig in den Flüssigkeitstropfen herein-
gezogen wird (Fig. 12d—g).
Um recht zahlreiche, verschiedene Stadien der Verquellung
des Plasmasaums zu erhallen, läßt man am besten einen Euglenen
enthaltenden Tropfen Wasser hei Zimmertemperatnr verdunsten
und färbt, dann, mit Vorteil, das Präparat in Haematoxylin.
Diese Vcrquellungserscheinungen sind nicht zu verwechseln
mit den Ösenbildungen (Fig. 12h), welche abgeworfene Geißeln,
ebenso wie Cilien (nach ScuuBERG) gleichfalls häufig zeigen,
und welche ein Ausdruck ihrer schraubigen Gestalt sind, die
sich auch nach dem Absterben meist erhält. Dagegen scheint
eine von ScHUBERG an den Cilien von Paramaecium gemachte
Beobachtung hierher zu gehören; er schildert sie in folgender
Weise, nachdem er von der Osenbildung gesprochen hat: „Mit-
unter ist der von der Öse umschlossene Raum gefärbt, was wohl
daher rührt, daß irgendeine in Form eines dünnen Flüssigkeits-
häutchens von der Öse festgehaltene Substanz sich gefärbt hat.
Derartige Cilien können unter Umständen den Anschein er-
wecken, als wären sie mit. einer basalen Verdickung versehen."
Diese Darstellung und die beigefügten Abbildungen ähneln
den Anfangsstadien der Verquellung auffallend und es ist wahr-
scheinlich, daß man auch an Cilien, hei aufmerksamer Beachtung,
fortgeschrittenere VerqueHungsstadien finden und hierdurch den
Achsenfaden, innerhalb der Cilie sichtbar machen kann.')
?) Eine weitere hierher gehörige, sehr interessante Angabe stammt
von PENARD (03), welcher an den Geißein „kranker und gepreßter" In-
dividuen von an deren Spitze häufig einen äußerst
zarten Tropfen beobachten konnte ; diese Geißein waren in der Regei um so
kurzer, je größer der Tropfen war. Nur seiten sah der Autor ein noch
früheres Stadium, die hakenförmige Umbiegung des Geißeiendes, welche sich
sehr baid ringförmig schließt. Die Geißel verkürzt sich in gleichem Maße,
ais der zum Tropfen gewordene Ring sich vergrößert und manchmal : ,,on
peut voir par transparence a travers la perle la tige meme du flagelle."
Diese Erscheinungen treten im allgemeinen nur an gepreßten Indivi-
duen auf und konnten durch Verdunstenlassen des Wassers herbeigeführt
werden oder durch Hinzufügen von Wasser rückgängig gemacht werden.
Daß hier sehr ähnliche Erscheinungen vorliegen, wie die, welche ich bei
üTnyleMa beobachtet habe, scheint sicher. Der Achsenfaden mag hier nur
viel zarter und leichter vergänglich sein, weshalb sich die Tropfen des zer-
fließenden Plasmasaums mit ihm loslösen können.
Eine zweite Degenerationserscheinung der Geißeln von AfMÜfcnfa, die
Clara. Hamburger :
Geißel zuzufließen., während der mit ihm eng verbundene, un-
veränderte Achsenfaden spiralig in den Flüssigkeitstropfen herein-
gezogen wird (Fig. 12d—g).
Um recht zahlreiche, verschiedene Stadien der Verquellung
des Plasmasaums zu erhallen, läßt man am besten einen Euglenen
enthaltenden Tropfen Wasser hei Zimmertemperatnr verdunsten
und färbt, dann, mit Vorteil, das Präparat in Haematoxylin.
Diese Vcrquellungserscheinungen sind nicht zu verwechseln
mit den Ösenbildungen (Fig. 12h), welche abgeworfene Geißeln,
ebenso wie Cilien (nach ScuuBERG) gleichfalls häufig zeigen,
und welche ein Ausdruck ihrer schraubigen Gestalt sind, die
sich auch nach dem Absterben meist erhält. Dagegen scheint
eine von ScHUBERG an den Cilien von Paramaecium gemachte
Beobachtung hierher zu gehören; er schildert sie in folgender
Weise, nachdem er von der Osenbildung gesprochen hat: „Mit-
unter ist der von der Öse umschlossene Raum gefärbt, was wohl
daher rührt, daß irgendeine in Form eines dünnen Flüssigkeits-
häutchens von der Öse festgehaltene Substanz sich gefärbt hat.
Derartige Cilien können unter Umständen den Anschein er-
wecken, als wären sie mit. einer basalen Verdickung versehen."
Diese Darstellung und die beigefügten Abbildungen ähneln
den Anfangsstadien der Verquellung auffallend und es ist wahr-
scheinlich, daß man auch an Cilien, hei aufmerksamer Beachtung,
fortgeschrittenere VerqueHungsstadien finden und hierdurch den
Achsenfaden, innerhalb der Cilie sichtbar machen kann.')
?) Eine weitere hierher gehörige, sehr interessante Angabe stammt
von PENARD (03), welcher an den Geißein „kranker und gepreßter" In-
dividuen von an deren Spitze häufig einen äußerst
zarten Tropfen beobachten konnte ; diese Geißein waren in der Regei um so
kurzer, je größer der Tropfen war. Nur seiten sah der Autor ein noch
früheres Stadium, die hakenförmige Umbiegung des Geißeiendes, welche sich
sehr baid ringförmig schließt. Die Geißel verkürzt sich in gleichem Maße,
ais der zum Tropfen gewordene Ring sich vergrößert und manchmal : ,,on
peut voir par transparence a travers la perle la tige meme du flagelle."
Diese Erscheinungen treten im allgemeinen nur an gepreßten Indivi-
duen auf und konnten durch Verdunstenlassen des Wassers herbeigeführt
werden oder durch Hinzufügen von Wasser rückgängig gemacht werden.
Daß hier sehr ähnliche Erscheinungen vorliegen, wie die, welche ich bei
üTnyleMa beobachtet habe, scheint sicher. Der Achsenfaden mag hier nur
viel zarter und leichter vergänglich sein, weshalb sich die Tropfen des zer-
fließenden Plasmasaums mit ihm loslösen können.
Eine zweite Degenerationserscheinung der Geißeln von AfMÜfcnfa, die