Metadaten

Cohnheim, Otto; Modrakowski, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 6. Abhandlung): Zur Wirkung von Morphium und Opiumpräparaten (Pantopon) auf den Verdauungskanal — Heidelberg, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37462#0015
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Zur Wirkung von Morphium und Opiumpräparaton (Panlopon).



Wir untersuchten weiter den Durchfluß von Wasser und Koch-
salzlösung, die in die Duodenalfisfel. eingeführt wurden, fanden
hier jedoch auch keine Unterschiede. Nur traten bei größeren
Dosen die bereits beschriebenen Rücklauferschcinungen auf, die
es manchmal überhaupt unmöglich machten, das gleiche Quan-
tum Flüssigkeit — wie in der Norm — in den Darm hineinzu-
bringen. Zum Belege seien die folgenden Versuche angeführt:
Dem Hund „Duschka", ca 15 kg, wurde durch die Duodenal-
fistel langsam physiologische Kochsalzlösung eingeführt und zwar
400 ccm in 20 Minuten. Dabei flössen 255 ccm aus der hinteren
Fistel wieder heraus. Darauf erhielt der Hund 0,01. Morphin,
hydrochlor. injiziert, 38 Minuten, später wurde der gleiche Ver-
such wiederholt mit dem Resultate, daß 275 ccm physiologische
Kochsalzlösung aus der hinteren Fistel kamen. Bei nochmaliger
Wiederhojung nach 1 Stunde 40 Minuten ergaben sich 238 ccm,
also ziemlich die gleichen Mengen. Auch zeitlich zeigte sich
keine Differenz, die etwaige Zufälligkeiten übersteigt.
Ein anderes Mal erhielt derselbe Hund 380 ccm lauwarmes
Wasser in 20 Minuten durch die Duodenal fiste I, was glatt resor-
biert wurde. Dann wurde 0,01 Paniopon injiziert und der Ver-
such wiederholt, wobei 27 ccm Wasser aus der hinteren Fistel
aus tropften. An anderen Hunden halfen die Versuche den gleichen.
Erfolg.
Auch Schrotbrot, das den Magen und Darm schnell durch-
wandert, erschien mit. Eosin gemischt, zur normalen Zeit am
Ende des Dünndarms.
Recht interessante Resultate zeitigten Versuche mit Ein-
bringung von Salzsäure in das Duodenum.
ln der Norm erhielten wir an verschiedenen Hunden stets
etwa ebensoviel Pankreassait mit Galle gemischt, aus der Fislel,
wie vorher 0,25 o/o HCl eingeführt worden war, während, nach
Morphin. — abhängig von der Dose und der Einführungszeit der
HCl nach der Injektion des Alkaloides — eine Verminderung oder
ein vollständiges Ausbleiben der Pankreassekrefion erfolgte.
Der Hund Duschka produzierte auf 40 ccm 0,25o/o HCC
33 ccm Pankreassaft und Galle. 10 Minuten nach einer In-
jektion von 0,01 Morphin, hydrochlor. folgten auf 40 ccm der
gleicher! Säure nur 23 ccm Saft, ln einem zweiten Versuche
kamen. 25 Minulcn nach fnjektion von 0,05 Morphin auf 40 ccm
0,25 o/o HCl nur 20 ccm Pankreassaft und 1. resp. 3'^ S tu tu len
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften