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Meyerhof, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1912, 1. Abhandlung): Über den Energiewechsel von Bakterien: aus der medizinischen Klinik zu Heidelberg — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37615#0015
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Über den Energiewechsel von Bakterien.

(B. 1) 7

ständig aufzuheben, und zwar durch unzureichende Zu-
fuhr von Nährstoffen. Hierzu ist weiter nichts nötig, als in
der genannten Lösung das Asparagin fortzulassen, und unter Be-
nutzung beträchtlich größerer Mengen von Bakterien nur etwa
5 ccm Bouillon pro 1 1 statt 40—50 zu nehmen. Während bei
gänzlicher Abwesenheit von Bouillon und anderem Nahrungs-
material die Atmung äußerst verringert ist und bald zu nicht
mehr meßbaren Werten sinkt, ist sie unter den genannten Um-
ständen zwar auch herabgesetzt, aber für mehrere Stunden
fast genau konstant. Die Annahme, daß in diesem Falle
ebenso viele Bakterien neu gebildet werden wie zugrunde
gehen, erscheint gekünstelt gegenüber der näherliegenden,
daß die Bakterien atmen, ohne sich zu teilen. Der Unter-
schied von Atmung mit und ohne Wachstum wird an den bei-
gedruckten Kurven demonstriert, die den beobachteten Tempe-
raturanstieg während der Versuchszeit und damit zugleich die
Wärmebildung darstellen. Beim Wachstum der Bakterien
(Kurven I und II) ist der Anstieg nicht linear, sondern wird
infolge der Atmung der neuzuwachsenden Bakterien immer steiler
und zeigt daher eine parabolische Krümmung. Bei unzureichender
Nahrung (Kurve III) ist der Anstieg dagegen in der gleichen Zeit
recht gut linear und fällt in späteren Stunden nur sehr lang-
sam ab. Die Zahlen für den Versuch (Kurve III) sind in

Tausendstel Grad Cels.
J Stunde.0,029°
1£ Stunde pro 1 Stunde.0,027°
2| Stunden bis 4^ Stunden pro 1 Stunde . 0,026°
4| bis 6 Stunden pro 1 Stunde .... 0,022°.

Ebenso in einem anderen Versuche 1 Stunde 0,052°
die folgenden 3£ Stunden pro Stunde 0,048—0,049°.
In allen Fällen (sieben Versuche) war der Quotient bei auf-
gehobener Teilung größer als bei normalem Wachstum. Eine
detaillierte Angabe läßt sich leider mit Sicherheit nicht machen,
weil neben fünf gut übereinstimmenden Versuchen (zwischen 4,35
und 4,75} zwei andere stehen, bei denen aus unbekannten Gründen
sich eine außerordentlich große Abweichung zeigt (O größer als 7),
die auf unbekannte Zersetzungen schließen läßt. Sowohl bei
wachsenden Bakterien wie in mehreren hier angeführten
Versuchen mit aufgehobenem Wachstum ließ sich zeigen,
 
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