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Meyerhof, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1912, 1. Abhandlung): Über den Energiewechsel von Bakterien: aus der medizinischen Klinik zu Heidelberg — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37615#0024
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16 (B. 1)

Otto Meyerhof :

benutzt. Die Bakterienaufschwemmung in Bouillon wurde in
einer Dreiliterflasche zu der aus einer Bombe sauerstoffgesättigten
Nährlösung zugegossen, nach weiterem Durchleiten von Sauer-
stoff ein Teil in das Dewargefäß übergefüllt, auf die genau rich-
tige Temperatur gebracht und dann weiter, sowohl durch die
große im Thermostaten hängende Vorratsflasche, wie durch das
Dewargefäß vermittelst des früher beschriebenen durchbohrten
Glashalses12) etwa 30 Minuten lang Sauerstoff durchgeleitet, bevor
das Wärmegefäß geschlossen wurde. Eine solche Zeit vor dem
Versuchsbeginn verstreichen zu lassen, war erforderlich, weil
bei den kleinen Temperaturanstiegen, die bei dieser xlnordnung
gemessen wmrden, erst nach 35—40 Minuten Aufenthalt im
Thermostaten ein so genauer Temperaturausgleich eingetreten
ist, daß der Temperaturanstieg regelmäßig erfolgt, und die Kor-
rekturen genau berechenbar sind.
Nach dieser Zeit wurde schnell aus der Vorratsflasche die
sauerstoffgesättigte Bakterienlösung in mehrere genau ausge-
wogene Versuchsflaschen (von 244 und 235 ccm Inhalt) über-
gehebert, unter reichlichem Überlaufen; zwei Flaschen sofort
mit 1,5 ccm n CNK vergiftet und 1 oder 2 in den Thermostaten
gelegt, um nach Ablauf der Versuchszeit ebenfalls vergiftet zu
werden. Unmittelbar vor oder nach der Vergiftung der Vor-
kontrolle mußte die genaue Temperatureinstellung für den Wärme-
versuch erfolgen, d. h. der Versuch beginnen, weil bei dem schnell
zunehmenden Anstieg der Atmung (durch das rasche Wachstum)
bereits zeitliche Abweichungen von 2 Minuten zwischen beiden
Versuchen nicht unbeträchtliche Fehler geben. — Die Ausfüh-
rung von Doppelbestimmungen ist erforderlich, weil bei sauer-
stoffgesättigtem Wasser kleine Verluste von 02 beim Überhebern
auftreten; wichen beide Bestimmungen stark voneinander ab,
so wurde der Versuch verworfen. In den mitgeteilten Versuchen
betragen die Abweichungen gegen 0,5 ccm n/50 Natriumthiosulfat
bei ca. 20,0 ccm Titrationsdifferenz für den Versuch. Außerdem
ist es wesentlich Glücksache, ob man die richtige Dichte der
Bakteriensuspension erreicht; sowohl weil zu viel, wie weil zu
wenig Bakterien genommen wurden, mißglückten mehrere Ver-
suche, da im ersten Falle der Anstieg zu rasch, im anderen zu
langsam erfolgt. — Während einer Messung wurde kein Sauer-

12J Pflügers Arch. 145 (1912).
 
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