Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Zur Physiologie des Pankreas.

(B. 3) 7

Tabelle II.

Ein gespritzt.
Menge
Zeit
Sekret
Hund
A
HCl 0,22 °/0
16 ccm
35'
3 ccm
Pankreassaft?
V
A
CHI 0,22
10
22'
8 „
?
A
HCl 0,22
20
15'
19 „
A
HCl 0,22
20
15'
16,5 „
r
v
B
HCl 0,22
20
Pankreassaft und Galle
A
3 °/0 Pepton
20
6'
Viel Galle
„
A
3°/0 „
20
7'
„ 5
A
O 0/
° Io )•
10
15'
3 ccm
Galle
A
HCl 0,22 + Pepton
16
15'
5 „
Pankreassaft und Galle
V
A
HCl 0,22 + „
16
15'
10 ,
A
HCl 0,22 + „
10
15'
9 „
„ » *
„
A
Öl
16
20'
Einige Tropfen Pankreassaft
B
Öl
16
15'
8 ccm
Galle (und Pankreassaft?)
n
B
Öl
10
20'
13 „
, ( , „ ?)
D
Öl
20
20'
10 „
, ( , , ?)
G
Öl
50
25'
36 „
„ und Pankreassaft
■
A
Öl mit Pankreas-
saft und Galle
20
15'
2
Pankreassaft
Y>
A
Öl mit Pankreas-
saft und Galle
10
15'
1 ,
-
C
Bouillon
100
16'
10 *
„ und Galle
C
Wasser
100
16'
12 „
r> rs r»

Es ergibt sich also auch nach dieser Methode, daß Salz-
säure der stärkste Erreger der Pankreassaftsekretion ist. Ge-
bundene Salzsäure wirkt erheblich schwächer, obwohl die titrier-
bare Azidität unverändert ist; es kommt also, wie zu erwarten
war, auf die wirkliche Azidität an. Mageninhalt wirkt nicht
anders als ein Gemisch von Salzsäure und Albumosen von gleicher
Azidität. Es sind also im Magensaft keine weiteren Erreger der
Pankreassekretion vorhanden. Ferner ruft Wasser eine schwache
Sekretion von Pankreassaft hervor, wie das auch schon Pawlow
beobachte! hatte. WiTTE-Pepton bewirkt keine stärkere Abson-
derung als reines Wasser. Auffallend war, daß Öl in allen Ver-
suchen nur eine sehr geringe Sekretion des Pankreas hervor-
ruft. Sie scheint nicht stärker zu sein als die auf Wasser. Die
gegenteilige, übrigens sehr kurz gehaltene Angabe von Pawlow6)
hängt vielleicht mit der Versuchsanordnung zusammen. Ein sehr
starker Erreger der Pankreassekretion ist dagegen die Seife. Es

6) Nagels Handbuch, II, S. 736.