Verhältnis der Außenwelt zur Entwicklung der Pflanzen. (B. 5.) 15
5. durch Kultur auf einem guten Nähragar unter Zusatz
einer kleinen Menge Alkali (Natronlauge) oder Glyzerin, sonst wie 4.
Die Pilze brauchen an und für sich keine Hexenringe zu
bilden, z. B., wenn man sie auf einem sehr nahrungsreichen Sub-
strat, Brot mit Pflaumensaft, kultiviert. Die Ringe treten auf
unter bestimmten äußeren Bedingungen, die, wie die Versuche
zeigen, sehr verschiedenartig sein können. Da diese Bedingungen
zu dem gleichen Resultat führen, so wird man voraussetzen, daß
sie alle den inneren Bedingungen eine gleichartige
Beschaffenheit verleihen, die die Reaktion bewirkt. Ich
gehe von der Hypothese aus, daß die Lufthyphen des Pilzes dann
zur Sporenbildung schreiten, wenn in ihnen organische Stoffe bis
zu einer gewissen Konzentration angehäuft werden. Es gibt für
jeden Pilz ein Minimum der Konzentration, von welchem ab bei
noch stärkerer Abnahme die Sporenbildung nicht mehr erfolgen
kann, wohl aber noch vegetatives Wachstum.
Das Licht des Tages (Methode 1) wirkt fördernd auf die
Transpiration; es fördert dadurch die Konzentration, die die
Sporenbildung erregt. Die Dunkelheit der Nacht setzt die Tran-
spiration herab und hemmt die Sporenbildung. Genau wie das
Licht wirkt die höhere Temperatur von 28° (Methode 2), während
die niedere (18°) die Transpiration relativ hemmt. Diese Auffas-
sung wird sehr gestützt durch die 3. Methode, in der direkt eine
Erhöhung der Transpiration durch den Luftstrom die Sporen-
bildung fördert, während die stille Luft sie herabsetzt.
Die beiden letzten Methoden beruhen auf Änderungen des
Substrats. Wenn der Pilz sich auf der dünnen Agarschicht mit
seinem Myzelium ausbreitet, so wächst dieses an der Peripherie
fort, solange es frische Nahrung vorfindet, und es kommt wegen
des ständigen Verbrauches zu keiner Sporenbildung. Diese tritt
ein an den älteren Lufthyphen. Dort ist der Nahrungsgehalt des
Substrates quantitativ herabgesetzt, das Wachstum nimmt
daher ab, mit ihm der starke Verbrauch, und es staut sich in den
Lufthyphen die vorhandene organische Nahrung bis zu jener
Konzentration an, die die Sporenbildung veranlaßt. Sowie der
Prozeß beginnt, wird er seinerseits zu einem Anziehungszentrum,
infolgedessen die organischen Stoffe auch aus weiteren Myzel-
teilen und aus der Umgebung des Substrats herangezogen werden.
Dadurch entsteht außerhalb der sporenbildenden Zone eine Ver-
armungszone wie im Liesegang sehen System (s. S. 5), die spär-
5. durch Kultur auf einem guten Nähragar unter Zusatz
einer kleinen Menge Alkali (Natronlauge) oder Glyzerin, sonst wie 4.
Die Pilze brauchen an und für sich keine Hexenringe zu
bilden, z. B., wenn man sie auf einem sehr nahrungsreichen Sub-
strat, Brot mit Pflaumensaft, kultiviert. Die Ringe treten auf
unter bestimmten äußeren Bedingungen, die, wie die Versuche
zeigen, sehr verschiedenartig sein können. Da diese Bedingungen
zu dem gleichen Resultat führen, so wird man voraussetzen, daß
sie alle den inneren Bedingungen eine gleichartige
Beschaffenheit verleihen, die die Reaktion bewirkt. Ich
gehe von der Hypothese aus, daß die Lufthyphen des Pilzes dann
zur Sporenbildung schreiten, wenn in ihnen organische Stoffe bis
zu einer gewissen Konzentration angehäuft werden. Es gibt für
jeden Pilz ein Minimum der Konzentration, von welchem ab bei
noch stärkerer Abnahme die Sporenbildung nicht mehr erfolgen
kann, wohl aber noch vegetatives Wachstum.
Das Licht des Tages (Methode 1) wirkt fördernd auf die
Transpiration; es fördert dadurch die Konzentration, die die
Sporenbildung erregt. Die Dunkelheit der Nacht setzt die Tran-
spiration herab und hemmt die Sporenbildung. Genau wie das
Licht wirkt die höhere Temperatur von 28° (Methode 2), während
die niedere (18°) die Transpiration relativ hemmt. Diese Auffas-
sung wird sehr gestützt durch die 3. Methode, in der direkt eine
Erhöhung der Transpiration durch den Luftstrom die Sporen-
bildung fördert, während die stille Luft sie herabsetzt.
Die beiden letzten Methoden beruhen auf Änderungen des
Substrats. Wenn der Pilz sich auf der dünnen Agarschicht mit
seinem Myzelium ausbreitet, so wächst dieses an der Peripherie
fort, solange es frische Nahrung vorfindet, und es kommt wegen
des ständigen Verbrauches zu keiner Sporenbildung. Diese tritt
ein an den älteren Lufthyphen. Dort ist der Nahrungsgehalt des
Substrates quantitativ herabgesetzt, das Wachstum nimmt
daher ab, mit ihm der starke Verbrauch, und es staut sich in den
Lufthyphen die vorhandene organische Nahrung bis zu jener
Konzentration an, die die Sporenbildung veranlaßt. Sowie der
Prozeß beginnt, wird er seinerseits zu einem Anziehungszentrum,
infolgedessen die organischen Stoffe auch aus weiteren Myzel-
teilen und aus der Umgebung des Substrats herangezogen werden.
Dadurch entsteht außerhalb der sporenbildenden Zone eine Ver-
armungszone wie im Liesegang sehen System (s. S. 5), die spär-