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Gerwerzhagen, Adolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1914, 6. Abhandlung): Zur Organisation der Heteropoden: über Gefäßystem, Leibeshöhle und Niere der Pterotracheen — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.34098#0006
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6 (B. 6)

Adolf Gerwerzhagen:

nicht injizierten lebenden Tier deutlich erkennbare Arterie geht in
die bindegewebige Hülle des Pedalgangbons über.
Die einzelnen vom Pedalganglion ausgehenden Nerven liegen
nun, bis auf die Nerven I und II in Fig. 2, welche die ventrale
Körperwandmuskulatur von den Augen bis zur Flosse innervieren,
in weiten Bindegewebsscheiden, die die einzelnen Nerven aber nur
so weit umschließen, als diese frei in der Leibeshöhle verlaufen. Pro-
ximalwärts verbinden sich diese Scheiden mit der bindegewebigen
Hülle des Pedalganglions.
Es ist kaum zu bezweifeln, daß das Blut, welches durch die
Arterie des Pedalganglions zu diesem gelangt, durch diese Scheiden
entlang den Nerven wieder abfließt. Zwar habe ich die direkte
Bewegung des Blutes in diesen Scheiden nicht beobachten können,
aber der Umstand, daß Karmin- und Tuschepartikelchen sich nach
der Injektion in den Scheiden vorfinden, und daß diese Substanzen
vor den oft etwas erweiterten, offenen, peripheren Enden der
Scheiden sich anhäufen, stützt meine Auffassung der bindegewe-
bigen Scheiden als Blutbahnen der Nerven sehr. Es wäre sonst
auch kaum zu verstehen, weshalb einzelne Nerven, so die beiden
Nerv, caudales [Fig. 2: N. caud.] wie die Nervi pedalis [Fig. 2:
N. ped.] wenigstens streckenweise von gemeinsamer Hülle einge-
schlossen sind. Was hätte es im anderen Falle auch zu bedeuten,
daß die Scheiden die Nerven weitlumig umschließen und auf-
hören, sodald jene an die Körperwand treten ?
Die vom Cerebral- und Buccalganglion ausgehenden Nerven,
sowie einzelne, der von den Visceralganglien sich abspaltenden,
besitzen entsprechende Scheiden wie die des Pedalganglions.
Interessant erscheint das Verhalten der Scheiden der Pedovisceral-
connective, insofern, als nur das von der rechten Pedalganglion-
hälfte ausgehende, welches der Aorta folgt und mit ihr den Darm
überkreuzt, ehe es in das linke Visceralganglion eintritt, in seiner
ganzen Länge von einer Scheide umgeben ist. Die ungekreuzten
Connective ziehen vom Pedalganglion aus nur eine Strecke weit
frei in der Leibeshöhle und treten dann an die Körperwand. Die
Scheiden dieser Connective reichen dementsprechend nur so weit,
als die Nerven frei verlaufen.
Es stützt dies meines Erachtens die TESCHSche Auffassung,
daß diese Nerven erst sekundär Anschluß an die \ isceralganglien
erlangten.
 
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