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W. v. Buddenbrock.
Lui'tmenge wird die Schwimmiage der betr. lnsekten mechaniscii
bestimmt, indem, wie seibstverständüch, der iufttragcnde Körper-
teii stets emporgehoben wird. Wih man feststehen, ob neben
diesem starkwirkenden mechanischen Faktor auih die Ricbtung
der Lichtstrahien möghcherweise die Schwimmtage beeinfhißt, so
mnß man entweder vorher das Luftreservoir beseitigen oder es
durch ein geeignetes Gegengewicht kompensieren. Es wurde bis-
her nur der erstere, einfachere Weg gewählt. Das betreffende Tier
wird in ein vöhig mit Wasser gefühtes und mit Glasdecke! ver-
schlossenes Gefäß gesetzt, so daß es außerstande ist, die Atemluft
zu erneuern; fernerwurde abgekochtes luftfreiesWasser zugesetzt,
um die Atemluft zu absorbieren.
Es ist zunächst notwendig, noch einige Worte über die son-
stigen technischen Versuchseinrichtungen zu bemerken. Als Licht-
quehe wurde stets Sonnenhcht verwendet. Dasselbe wurde mittels
eines Heliostaten zum horizontalen Einfah in das Dunkelzimmer
gebracht und vom Ende des Eintrittsrohres aus mit Hilfe eines
Spiegels senkrecht nach oben oder unten geworfen. Je nach der
Seite, von welcher das Licht in das Versuchsglas einfahen soh,
wird das Glas über oder unter dem Spiegel aufgesteht. Diese
Einrichtung ist zwar sehr primitiv, genügt aber vöhig.
Die Versuche selbst lassen sich mit wenigen Worten besprechen.
Sie führten nur bei einer einzigen Art, dem Wasserkäfer Agn&n.s'
zu einem positiven Resultat. Wenn man eine Anzaht
dieser kleinen Käfer in ein Versuchsgefäß setzt, so schwimmen sie
zunächst in normaler Haltung umher, ist aber einige Zeit verstri-
chen und die Atemluft teilweise absorbiert, so sieht man, daß bei
Unterbeleuchtung, und nur bei solcher, der eine oder der andere
Käfer sich plötzlich auf den Rücken wirft und eine Strecke in
der verkehrten Lage herumschwimmt. Diese sehr prägnante
und deuthche Erscheinung ist bei Unterbeleuchtung stets zu
beobachten, bei Oberlicht dagegen niemals. Dies beweist, daß
wir es hier tatsächlich mit dem Lichtrückenreflex zu tun haben.
Es ist aber nicht etwa so aufzufassen, als ob nun bei Flnterlicht
ahe Käfer sich umdrehten und so verbheben; der Efl'ekt tritt nur
geiegentlich und vorübergehend ein, d. h. der Lichtrückenreflex
kämpft dauernd gegen andere Reflexe, welche dem Tiere auch
bei Unterhcht die Normahage zu erhalten bestrebt sind, und er-
reicht nur ab und zu die Herrschaft über die letzteren. Ganz
ÄhnJiches wurde seinerzeit von mir bei beobachtet.
W. v. Buddenbrock.
Lui'tmenge wird die Schwimmiage der betr. lnsekten mechaniscii
bestimmt, indem, wie seibstverständüch, der iufttragcnde Körper-
teii stets emporgehoben wird. Wih man feststehen, ob neben
diesem starkwirkenden mechanischen Faktor auih die Ricbtung
der Lichtstrahien möghcherweise die Schwimmtage beeinfhißt, so
mnß man entweder vorher das Luftreservoir beseitigen oder es
durch ein geeignetes Gegengewicht kompensieren. Es wurde bis-
her nur der erstere, einfachere Weg gewählt. Das betreffende Tier
wird in ein vöhig mit Wasser gefühtes und mit Glasdecke! ver-
schlossenes Gefäß gesetzt, so daß es außerstande ist, die Atemluft
zu erneuern; fernerwurde abgekochtes luftfreiesWasser zugesetzt,
um die Atemluft zu absorbieren.
Es ist zunächst notwendig, noch einige Worte über die son-
stigen technischen Versuchseinrichtungen zu bemerken. Als Licht-
quehe wurde stets Sonnenhcht verwendet. Dasselbe wurde mittels
eines Heliostaten zum horizontalen Einfah in das Dunkelzimmer
gebracht und vom Ende des Eintrittsrohres aus mit Hilfe eines
Spiegels senkrecht nach oben oder unten geworfen. Je nach der
Seite, von welcher das Licht in das Versuchsglas einfahen soh,
wird das Glas über oder unter dem Spiegel aufgesteht. Diese
Einrichtung ist zwar sehr primitiv, genügt aber vöhig.
Die Versuche selbst lassen sich mit wenigen Worten besprechen.
Sie führten nur bei einer einzigen Art, dem Wasserkäfer Agn&n.s'
zu einem positiven Resultat. Wenn man eine Anzaht
dieser kleinen Käfer in ein Versuchsgefäß setzt, so schwimmen sie
zunächst in normaler Haltung umher, ist aber einige Zeit verstri-
chen und die Atemluft teilweise absorbiert, so sieht man, daß bei
Unterbeleuchtung, und nur bei solcher, der eine oder der andere
Käfer sich plötzlich auf den Rücken wirft und eine Strecke in
der verkehrten Lage herumschwimmt. Diese sehr prägnante
und deuthche Erscheinung ist bei Unterbeleuchtung stets zu
beobachten, bei Oberlicht dagegen niemals. Dies beweist, daß
wir es hier tatsächlich mit dem Lichtrückenreflex zu tun haben.
Es ist aber nicht etwa so aufzufassen, als ob nun bei Flnterlicht
ahe Käfer sich umdrehten und so verbheben; der Efl'ekt tritt nur
geiegentlich und vorübergehend ein, d. h. der Lichtrückenreflex
kämpft dauernd gegen andere Reflexe, welche dem Tiere auch
bei Unterhcht die Normahage zu erhalten bestrebt sind, und er-
reicht nur ab und zu die Herrschaft über die letzteren. Ganz
ÄhnJiches wurde seinerzeit von mir bei beobachtet.