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Buddenbrock, Wolfgang von; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1915, 1. Abhandlung): Über das Vorhandensein des Lichtrückenreflexes bei Insekten sowie bei dem Krebse Branchipus grubei — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34099#0011
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Lichtrückenrefiex bei Insekten und Branciiipus grubei. (B. 1) 5

Woran es liegt, ciaß mit verschiedenen anderen Wasserkäi'ern,
bei gieicher Versuchsanordnung, kein Rcsuitat erzieit wurde, ent-
zieht sich vorerst meiner Beurteiiung. Höchstwahrscheinhch wird
sich der Lichtrückenrefiex bei genauerem Zusehen auch hei dcn
anderen Wasserkäiern nachweisen iassen.
Die Resultatlosigkeit der an Wasserwanzen vor-
genommenen Versuche hängt mit der großen Empfindiichkeit
dieser Tiere zusammen, die schon bei geringer Reschränkung des
Atembedürfnisses lebios zu Roden sinken. Das Anbringen eines
Gegengewichts zur Kompensierung des Luftreservoirs erwies sich
vorerst ais zu schwierig.
B. Larven. Günstigere Versuchsbedmgungen ais die ima-
gines bieten verschiedene im Wasser lebende Insekteniarven (die-
jenigen von Wasserkäfern, Libelien und Ephemeriden wurden
untersucht). Sobald das Liclit von unten in das Versuchsgias ein-
fälit, zeigen alle diese Larven die iebhai'teste Unruhe und weri'en
sich sehr baid auf den Rücken, um in dieser Lagc umherzuschwim-
men oder zu kriechen. Geiegentiiches Zurückkehren in die Normai-
iage komrnt auch hier vor, indessen ist das Uberwiegen des Licht-
rückenreflexes hei aiien erwähnten Larven die Regel. Der Ei'fekt
iäßt sich an Deutiichkeit sehr woh) dem an die Seite steiien, dcn
man bei Krebsen beobachtet.
Besonderer Vorkehrungen zur Beseitigung der Luft im Tier-
körper bedarf es bei den Larven nicht, da bei ihnen kein Luft-
reservoir existiert, weiches die Schwimmiage in bestimmter Weise
beeinfiussen könnte.

11. Eiiegende lnsekten.
BETHE hat in seinen Studien über die Erhaltung des Gleicb-
gewichts überzeugend dargetan, daß alle Eluginsekten im vöhig
stabiien Gieichgewicht fiiegen (der Schwerpunkt des Leibes iiegt
ganz wesenthch unter den Tragfiächen der Flügei). Man könnte
daraus schiicßen, daß, außer diesem mechanischen Faktor, andere
bei der Erhaitung der Fiugiage kaum in Frage kommen. Hier-
gegen muß aber von vornherein bemerkt werden, daß bei den
Krebsen der Lichtrückenrefiex häufig neben zwei anderen, näm-
fich dem Stato- und dem aifgemeinen Lagereflex besteht, so daß
aiso auch bei den Insekten aus dem an sicb stabiien Fiugc kein
 
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