Im Jahre 1897^ habe ich in einer kurzen Notiz, die eine frühere
ÄußerungS über die sog. Entwicklungsmechanik und ihre Bestre-
bungen richtig zu stellen versuchte, auf das mechanische Problem
der Invagination bei der Gastruiabildung hingewiesen, als eines
derjenigen, für das eine mechanische Erklärung wohl zu finden
sein dürfte. In meiner kurzen Betrachtung ging ich von der
Gastrulabildung aus, wie sie sich an der zweischichtigen Zehplatte
einer sog. Plakula^ vollzieht, in welchem Falle ,,es zweifellos das
stärkere Wachstum des Ektoderms ist, welches die Einkrümmung
der Platte zur hohlen Halbkugel hervorruft." -— Hinsichtlich der
Gastrulation durch Invagination einer kugeligenBlastrda bemerkte
ich, daß ,,vermutlich äuch hier das stärkere Wachstum des späteren
ektodermalen Teils der Blastulawand den Anstoß gibt; später
aber, wenn sich die ektodermale Partie einstülpt, müssen noch
weitere mechanische Momente in Wirksamkeit treten, etwa eine
Aufsaugung und Entfernung der Flüssigkeit der Furchungshöhle,
wodurch das Entoderm zur Einstülpung genötigt wird, oder auch
besondere Wachstumsvorgänge am Entoderm selbst u. a.".
Das stärkere Wachstum des Ektoderms gegenüber dem Ento-
derm hatten schon 1875 W. His^, 1884 A. GöTTE^ u. A. als Grund
der Einstülpung betont; auc-h die Aufsaugung der Blastocoel-
flüssigkeit und andere Momente wurden gelegentlich herangezogen.
^ BüTscHLi, O. Bemerkungen über die Anwendbarkeit des Experi-
ments in der Entwicklungsmechanik. Archiv f. Entwickiungsmechanik,
Bd. 5, 1897, 8. 591—593.
2 Derseibe. Betrachtungen über Hypothese und Beobachtung. Ver-
handlungen der Deutschen zoologischen Gesellschaft 1896 zu Bonn.
^ Derselbe. Vergleiche meine Abhandlung: Bemerkungen zur Gastraea-
theorie. Morphol. Jahrbuch, Bd. 9, 1883, S. 415—427. 1 Taf.
* His, W. Unsere Körperform und das physiologische Probiem ihrer
Entstehung. Leipzigl875. S. 179.
^ GöTTE, A. Abhandlungen zur Entwicklungsgeschichte der Tiere.
2. Heft, S. 63ff.
l*
ÄußerungS über die sog. Entwicklungsmechanik und ihre Bestre-
bungen richtig zu stellen versuchte, auf das mechanische Problem
der Invagination bei der Gastruiabildung hingewiesen, als eines
derjenigen, für das eine mechanische Erklärung wohl zu finden
sein dürfte. In meiner kurzen Betrachtung ging ich von der
Gastrulabildung aus, wie sie sich an der zweischichtigen Zehplatte
einer sog. Plakula^ vollzieht, in welchem Falle ,,es zweifellos das
stärkere Wachstum des Ektoderms ist, welches die Einkrümmung
der Platte zur hohlen Halbkugel hervorruft." -— Hinsichtlich der
Gastrulation durch Invagination einer kugeligenBlastrda bemerkte
ich, daß ,,vermutlich äuch hier das stärkere Wachstum des späteren
ektodermalen Teils der Blastulawand den Anstoß gibt; später
aber, wenn sich die ektodermale Partie einstülpt, müssen noch
weitere mechanische Momente in Wirksamkeit treten, etwa eine
Aufsaugung und Entfernung der Flüssigkeit der Furchungshöhle,
wodurch das Entoderm zur Einstülpung genötigt wird, oder auch
besondere Wachstumsvorgänge am Entoderm selbst u. a.".
Das stärkere Wachstum des Ektoderms gegenüber dem Ento-
derm hatten schon 1875 W. His^, 1884 A. GöTTE^ u. A. als Grund
der Einstülpung betont; auc-h die Aufsaugung der Blastocoel-
flüssigkeit und andere Momente wurden gelegentlich herangezogen.
^ BüTscHLi, O. Bemerkungen über die Anwendbarkeit des Experi-
ments in der Entwicklungsmechanik. Archiv f. Entwickiungsmechanik,
Bd. 5, 1897, 8. 591—593.
2 Derseibe. Betrachtungen über Hypothese und Beobachtung. Ver-
handlungen der Deutschen zoologischen Gesellschaft 1896 zu Bonn.
^ Derselbe. Vergleiche meine Abhandlung: Bemerkungen zur Gastraea-
theorie. Morphol. Jahrbuch, Bd. 9, 1883, S. 415—427. 1 Taf.
* His, W. Unsere Körperform und das physiologische Probiem ihrer
Entstehung. Leipzigl875. S. 179.
^ GöTTE, A. Abhandlungen zur Entwicklungsgeschichte der Tiere.
2. Heft, S. 63ff.
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