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Bütschli, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1915, 2. Abhandlung): Bemerkungen zur mechanischen Erklärung der Gastrula-Invagination — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34100#0011
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Bemerkungen zur mechan. Erklärung der Gastrula-Invagination. (B. 2) 11
erklären würde^ -— Zweitens könnte man jedoch auch an eine
aktive Veränderung der Entodermzellen denken, wie sie RHUMBLER
annimmt, wodurch gleichfahs die innere Fläche des sich einstülpen-
den Wandteils vergrößert, die äußere dagegen verkieinert würde. —
Drittens aber könnte die Gestaltsveränderung der späteren Ento-
dermzehen und damit auch die relative Ausdehnung ihrer inneren
Gesamtfläche mit einer Verkleinerung ihrer Außenfläche zu-
sammenhängen, die durch stärkeres Wachstum des Ektoderms
hervorgerufen würde. Da nun in der Tat in solch einfachen FäHen,
wie bei der Plakula des Nematoden Gucullanus oder der Aszidien,
die Invagination zweifellos auf dem Auswachsen des Ektoderms
beruhen muß, und zwar auf Grund desselben Prinzips, das wir
oben für die sich krümmende Lamelle erörterten, indem eben in
diesem Fall die sich einkrümmende Plakulalamelle eine doppel-
schichtige Zellplatte ist, deren eine Schicht (Ektoderm) etwas
stärker wächst und deshalb notwendig die Einkrümmung hervor-
ruft, so wäre die Rückführung der Invagination auf stärkeres
Wachstum des Ektoderms, auch im Falle derBIastuIa, wegen der
Ubereinstimmung von erheblicher Bedeutung.
Wenn Ektoderm und Entoderm der Blastula gleich dick sind,
so könnte die Umformung der Gestalt der Entodermzellen und
damit ein Zunehmen ihrer inneren Gesamtfläche gegenüber der
Fig. III: Schema einer Blastula mit
gleich dickem Ekto- und Entodermteil.
Auf der rechten Häifte ist der Zustand
dargestellt am Ende der Blastulabildung,
bevor ein stärkeres Wachstum des Ekto-
derms beginnt. Auf der linken Hälfte
dagegen ist angenommen, daß das Ekto-
derm zu wachsen begonnen hat, jedoch so,
daß seine äußere Fläche am stärksten
wächst, während das Wachstum gegen die
Innenfläche allmählich abnimmt und ietz-
tere selbst nicht vergrößert wurde. Dies
ungleichmäßige Wachstum soll durch die
nach innen zu schwächer werdende Schraf-
fierung der Ektodermzellen angedeutet
werden. Infolge dieses Wachstums des Ektoderms hat das Entoderm die auf
der linken Hälfte (a-—b) angedeutete Veränderung erfahren; seine Zelien
wurden außen auf der Strecke a—b um G? verschmälert, während sie innen
eiie frühere Breite bewahrten, sich jedoch etwas emporwölbten. Es scheint
daher möglich, daß schon auf solche Weise eine genügende Größendifferenz
der beiden Entodermflächen entstehen kann, um eine Invagination hervor-
zurufen.
 
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