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Kossel, Albrecht; Edlbacher, Siegfried; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1915, 3. Abhandlung): Beiträge zur chemischen Kenntnis der Echinodermen — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34101#0009
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Beiträge zür chem. Kenntnis der Echinodermen.

(B. 3)9

Rückstand nach dem Verfahren von WiNDAUS* aus afkoholischer
Lösung mit Digitonin gefäht und das Digitonid durch einstündiges
Kochen mit Essigsäureanhydrid zerfegt. Aus der erkalteten Ffüssig-
keit scheidet sich das Acetat zum größten Teil aus. Zur Gewinnung
des kleinen Restes wurde das Essigsäureanhvdrid auf dem Wasser-
bade abgeblasen und der Rückstand aus Afkohof umkristaliisiert,
in welchem cfas Stellasterinacetat in der Siedehitze ziemiich leicht,
hei Zimmertemperatur hingegen sehr wenig fösfich ist. Das freie
Stehasterin stehten wir aus dem mehrfach umkrystahisierten
Acetat durch Verseifung mit 25prozentiger wässerig-aikoholischer
Kalilauge dar. Während des zweistündigen Erhitzens am Rück-
flußkühler trat keine vollständige Lösung ein. Die Reaktions-
flüssigkeit wurde mit Wasser verdünnt, mit Äther ausgeschüttelt,
der Äther verdunstet und der Rückstand aus heißem Alkohol um-
krystallisiert.
Wir erhielten das StellastPrin aus den Testikeln und den
Rlinddärmen von Astropecten aurantiacus. Für die Analyse
wurden die Präparate beiderlei Ursprungs vereinigt umkrystalli-
siert. Die Löslichkeitsverhältnisse sind nahezu clieselben wie die
des Cholesterins. Es ist sehr leicht löslich in Äther und in heißem
Alkohol, ferner löslich in Ligroin und Chloroform, etwas weniger
in Aceton, Benzol, Eisessig, wenig löslich in kaltem Methylalkohol,
in letzterem ist es in der Hitze leicht löslich. Der Schmelzpunkt
liegt bei 149 bis 150°. Es zeigt die LiEBERMANN-BuRCHARDsche
Reaktion und zwar entwickelt sich die Färbung beim Stellasterin
schneller und intensiver, als dies beim Cholesterin der Fall ist.
Der Unterschied zeigt sich besonders deutlich, wenn man eine
sehr geringe Menge des Sterins in etwa 2Cc Chloroform löst, dazu
4 Tropfen Essigsäureanhydrid und einen Tropfen konzentrierte
Schwefelsäure hinzusetzt. Hingegen tritt beim Stellasterin die
SALKOWSKische Reaktion mit Chloroform und konzentrierter
Schwefelsäure nicht in typischer Weise ein. Die Färbung ist eine
gelbrote. Aucb. ist keine Ausscheidung eines schwer löslichen
Bromids zu bemerken, wenn man eine möglichst konzentrierte
ätherische Lösung des Sterins nach WiNDAUs mit einer Lösung
von Brom in Eisessig versetzt. Hierbei tritt eine Entfärbung der
ersten Tropfen der Bromlösung ein und im Laufe von mehreren
Stunden entwickelt sich eine Grünfärbung der Flüssigkeit. Scbneller
^ A. WiNDAUs, Berichte der deütschen chemischen G-esellschaft, Bd. 42,
S. 240 (1909).
 
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