Metadaten

Kossel, Albrecht; Edlbacher, Siegfried; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1915, 3. Abhandlung): Beiträge zur chemischen Kenntnis der Echinodermen — Heidelberg, 1915

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34101#0012
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
12 (B. 3)

A. Kossel und S. Edlbacher.

Neigung der optischen Achse in Luft etwa 22° zur Plättchen-
normalen. Optischer Charakter positiv.
Die bisherigen optischen Bestimmungen am Choiesterin (aus
Gadensteinen) seien dahin ergänzt, daß die auf (010j austretende
optische Achse in Luft mit der Piättchennormafe einen Winkef
von etwa 56° bifdet.
Die gemeinsame Eigentümfichkeit der drei Afkohofe und der
beiden Ester ist die bequeme Lntersuchung einer optischen Achse,
weiche auf derjenigen Fiäche austritt, die sich der Beobachtung
unmittefbar darbietet. Die Schiefe dieses Austritts ist so erhebiicli
verschieden, daß sie ohne genauere Messung die Körper zu unter-
scheiden erfaubt. Wir stehen sie hier noch einmal übersichtiich
zusammen:
Cholesterin 56°
Phytosterin^ 50° Phytosterinacetat 22°
Stehasterin 33° Stehasterinacetat 1°—6°.
Aus dem m Afkohol uniösfichen oder schwer fösfichen Teii der
Biinddarmgewebe von Astropecten konnte durch Ather ein Extrakt
gewonnen werden, wefches das Astrol enthieit. Das Atherextrakt
wurde durch zweistündiges Kochen mit alkohofischer Kaiilauge
verseift, die verseifte Masse in Wasser verteiit und die trübe
Flüssigkeit mit Ather ausgeschütteit. Beim Abdestihieren des
Athers krystahisierte eine farbfose Substanz, wefche jetzt aus
heißem Afkohol umkrystahisiertwurde, indem die heiße alkohohsche
Lösung bis zur beginnenden Trübung mit wenig heißem Wasser
versetzt wurde. Beim Stehen schied sich über Nacht das Astrol
in gebogenen nadeiförmigen Krystahen ab.
Das Astroi schmhzt bei 71°. Es ist inAlkohoi Jeichter lösfich
wie Choiesterin und findet sich wahrscheinlich in Form eines in
Alkohol schwer löslichen Esters in den Organen vor. In Ather und
in Pyridin löst es sich leicht auf. Es kann nicht so leicht wie Chole-
sterin, Stehasterin und andere Sterine durch Digitonin als Komplex-
verbindung aus alkoholischer Lösung abgeschieden werden, erst
nach dreitägigem Stehen begann in der mit Digitonin versetzten
alkoholischen Lösung die Abscheidung eines krystahinischen
Niederschlags. Das Astrol gibt weder die LiEBERMANNSche Farben-
reaktion mit Essigsäureanhydrid und konzentrierter Schwefel-
säure, noch die SALKOwsKische Probe mit Chloroform und Schwefel-
* Aus Sesamöl, wahrscheinlich identisch mit Sitosterin.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften