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Lieske, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 3. Abhandlung): Serologische Studien mit einzelligen Grünalgen — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34598#0046
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46 (B. 3)

R. LiESKE:

Zusammenfassung der Hauptergebnisse.
Zur Ausführung der Untersuchungen wurden 15 Algenarten
in 23 verschiedenen Stämmen reinkultiviert. Ernährungsphysio-
logisch lassen sich dieselben in zwei Gruppen teilen, erstens solche,
die im Dunkeln bei heterotropher Ernährung mindestens ebenso-
gut wachsen als autotroph, zweitens solche, die rein heterotroph
nur spärlich gedeihen.
Die Immunisierung der Versuchstiere geschah durch intra-
venöse und intraperitoneale Injektion lebender oder durch Er-
wärmen auf 56 Grad abgetöteter Algen. Die Injektion wurde
alle 5—8 Tage wiederholt und mehrere Wochen lang fortgesetzt.
Eine pathogene Wirkung der injizierten Algen wurde niemals
beobachtet, auch für Frösche waren dieselben nicht pathogen.
Die gewonnenen Immunsera vermögen die als Antigen benutz-
ten Algen zu agglutinieren. Besonders gute Resultate wurden mit
der Objektglas-Agglutination erzielt.
Die Agglutination ist artspezifisch, verschiedene Stämme der-
selben Art werden ungefähr bis zu der gleichen Titerhöhe aggluti-
niert.
Die Art der für die Algenkulturen angewendeten Nährböden
beeinflußt die Höhe des Agglutinationstiters wesentlich. Nur auf
gleichen Substraten gewachsene Kulturen können zu Vergleichen
herangezogen werden.
Bei autotropher bezw. heterotropher Ernährung ist ein we-
sentlicher Unterschied in der Agglutinationshöhe festzustellen.
Lichtkulturen wurden von Dunkelserum und umgekehrt Dunkel-
kulturen von Lichtserum in schwächerem Maße agglutiniert als
die zur Immunisierung verwandten Kulturen.
Auf organischen Nährstoffen im Lichte gewachsene Kultur-
ren nähern sichhn ihrem serologischen Verhalten den rein auto-
troph gewachsenen.
Die Agglutinationsmethode ist zur Erforschung von Ver-
wandtschaftsbeziehungen niederer Algen anwendbar, da ver-
wandte Arten in schwächerem Maße mitagglutiniert werden.
Hefen und Bakterien wurden von hochwertigem Algenserum
nicht agglutiniert.
Die Methoden der Präzipitation und Konglutination sind auch
für Algenuntersuchungen anwendbar, die erhaltenen Resultate
 
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