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Lauterborn, Robert; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 6. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: I. Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34601#0030
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30 (B. 6)

ROBERT LAUTERBORN:

Von Vögeln ist der Charaktervogel der
Riede, der zahlreiche Brutplätze besitzt; auch ToüzTm.s'
brütet hier, weiter Crea; c?'ea?, Coinrnia? co^nruia^, euFzeHm',
Pro^Vcodz rn&eim, P. rn&ico^n, /Amn.?, pr^^e/Mzly,
im Rohr der Moorgräben RcrocepAn^n^ R. paAr^rN,
R. ^cAoeno^auM^. Unter den Insekten ist das häufige Vorkommen
der Heuschrecke Parap^enrn^ a^iacen^ und der Libelle Rympeiü'um
pedenm7Zi!anam bemerkenswert.

Biogeographische Charakteristik des Schweizer-Vorarlberger
Bheintals.
Die besondere Gestaltung des Schweizer-Vorarlberger Rhein-
tals — eine ausgedehnte Flußniederung von unmittelbar aus der
Ebene emporsteigenden Alpenhöhen begrenzt — verleiht dieser
Strecke ein sehr eigenartiges biogeographisches Gepräge. Erst
nach Rückzug des großen diluvialen Rheingletschers dauernd be-
siedelt, haben neben weiter verbreiteten mitteleuropäischen Tieren
und Pflanzen auch eine ganze Anzahl borealer, mediterran-atlanti-
scher und pontischer Elemente Besitz von dem Gebiete ergriffen.
Sie alle fanden im Tal und den anschließenden Höhen zusagende
Standorte, und so sehen wir hier oft in geringer Entfernung Ver-
schiedenheiten und Gegensätze des Faunen- und Florencharakters,
wie sie anderwärts meist erst in erheblich weiteren Räumen zur
Ausprägung gelangen.
In der Niederung mit ihren Stromauen, Sümpfen, Rieden und
Gießen faßten zahlreiche Formen feuchterer und kühlerer Klimate
festen Fuß. Von Vögeln gehören und die7^a^
7?7e7'g%77Rer hierher, deren Hauptbrutgebiete sonst weiter im Norden
liegen. Auffallend groß ist bei der geringen Meereshöhe von 400 bis
500 m der Bestand an Glazialrelikten sowie alpinen Floren-
elementen, die von den Höhen herabgeschwemmt sich hier zu halten
vermögen. Am Rand der Ebene, auf den warmen Halden und
Hängen der Bergflanken gedeiht weithin die Rebe, auch Kastanie
und Walnuß reifen hier ihre Früchte; Maisfelder ziehen sich gegen
den Fluß hinab, Getreidebau fehlt fast völlig. In den Obst-
baumhainen dieses heiteren Gartenlandes nisten <?cop.?,
T/a-ycicapa ccParN und cOpM, alles Vögel ursprünglich
 
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