8 (B. 1)
Robert Lauterborn:
sich bis gegen den Rand des Gebirges ausbreiten, erscheint
der biologische Bereich des Mittelrheins fast völlig auf die enge
Talrinne beschränkt, welche der Fluß während des Diluviums aus-
getieft hat. So haben wir denn hier im wesentlichen nur den Rhein
selbst mit seinen Klippen, Inseln und Felsufern, die fast nur im
Schutze der Buhnen oder an den Inseln von Sand- und Schlickflächen
unterbrochen werden. Natürliche Altwasser fehlen dem Rhein
hier völlig und werden nur teilweise durch einige künstlich ab-
gedämmte Strombuchten und Seitenarme ersetzt ; auch Sümpfe
und Auwälder kommen kaum zu typischer Entwicklung. Sehr
charakteristisch für den ganzen Mittelrhein sind dagegen dessen
sonnigen Talhänge mit ihren Reben, Felsen, Geröllhalden und
trockenen Buschwäldern, die eine durchaus eigenartige Pflanzen-
und Tierwelt von südlichem Charakter aufweisen.
Der strömende Rhein.
Plankton. — Das Plankton des Mittelrheins zeigt im allge-
meinen noch denselben Bestand wie der Oberrhein, von der Mosel
nur um einige wenige Arten bereichert. Von den Formen der vor-
alpinen Seen sind Oscillatoria rubescens, Tabellaria fenestrata var.
asterionelloides auch hier noch zahlreich, Melosira islandica var.
Helvetica seltener; Cyclotella bodanica, C. Schroeteri und C. melosi-
roides scheinen kaum mehr bis hierher getragen zu werden. Von
weiteren Diatomeen sind Ästerionella gracillima, Fragilaria cro-
tonensis, Synedra delicatissima, S. actinastroides, Melosira tenuis,
Stephano dis cus astraea, St. H antzschianus var. pusillus mehr oder
weniger häufig, zu denen die Mosel noch Bacillaria paradoxa und
Coscinodiscus lacustris bringt. Von Cyanophvceen und Chloro-
phyceen erscheinen, meist aus den Altwassern unterhalb der
Neckarmündung sowie aus dem Maine stammend, Clathrocystis
aeruginosa, Aphanizomenon flos aquae, Anabaena jlos aquae und
A. macrospora spärlich, etwas weniger selten Scenedesmus quadri-
cauda, Sc. obliquus, Pediastrum Boryanum, P. duplex, Actinastrum
Hantzschii, Golenkinia radiata, Richteriella botryoides, Botryococ-
cus Braunii, die aber alle stromabwärts immer mehr abnehmen.
Die Flagellaten stellen Pandorina morum, Eudorina elegans, Synura
uvella, Uroglena volvox, Dinobryon sertularia, D. divergens, Cera-
tium hirundinella, Peridinium quadridens, die Infusorien Tinti-
nidium fluviatile und Codonella lacustris, beide aber recht vereinzelt.
Robert Lauterborn:
sich bis gegen den Rand des Gebirges ausbreiten, erscheint
der biologische Bereich des Mittelrheins fast völlig auf die enge
Talrinne beschränkt, welche der Fluß während des Diluviums aus-
getieft hat. So haben wir denn hier im wesentlichen nur den Rhein
selbst mit seinen Klippen, Inseln und Felsufern, die fast nur im
Schutze der Buhnen oder an den Inseln von Sand- und Schlickflächen
unterbrochen werden. Natürliche Altwasser fehlen dem Rhein
hier völlig und werden nur teilweise durch einige künstlich ab-
gedämmte Strombuchten und Seitenarme ersetzt ; auch Sümpfe
und Auwälder kommen kaum zu typischer Entwicklung. Sehr
charakteristisch für den ganzen Mittelrhein sind dagegen dessen
sonnigen Talhänge mit ihren Reben, Felsen, Geröllhalden und
trockenen Buschwäldern, die eine durchaus eigenartige Pflanzen-
und Tierwelt von südlichem Charakter aufweisen.
Der strömende Rhein.
Plankton. — Das Plankton des Mittelrheins zeigt im allge-
meinen noch denselben Bestand wie der Oberrhein, von der Mosel
nur um einige wenige Arten bereichert. Von den Formen der vor-
alpinen Seen sind Oscillatoria rubescens, Tabellaria fenestrata var.
asterionelloides auch hier noch zahlreich, Melosira islandica var.
Helvetica seltener; Cyclotella bodanica, C. Schroeteri und C. melosi-
roides scheinen kaum mehr bis hierher getragen zu werden. Von
weiteren Diatomeen sind Ästerionella gracillima, Fragilaria cro-
tonensis, Synedra delicatissima, S. actinastroides, Melosira tenuis,
Stephano dis cus astraea, St. H antzschianus var. pusillus mehr oder
weniger häufig, zu denen die Mosel noch Bacillaria paradoxa und
Coscinodiscus lacustris bringt. Von Cyanophvceen und Chloro-
phyceen erscheinen, meist aus den Altwassern unterhalb der
Neckarmündung sowie aus dem Maine stammend, Clathrocystis
aeruginosa, Aphanizomenon flos aquae, Anabaena jlos aquae und
A. macrospora spärlich, etwas weniger selten Scenedesmus quadri-
cauda, Sc. obliquus, Pediastrum Boryanum, P. duplex, Actinastrum
Hantzschii, Golenkinia radiata, Richteriella botryoides, Botryococ-
cus Braunii, die aber alle stromabwärts immer mehr abnehmen.
Die Flagellaten stellen Pandorina morum, Eudorina elegans, Synura
uvella, Uroglena volvox, Dinobryon sertularia, D. divergens, Cera-
tium hirundinella, Peridinium quadridens, die Infusorien Tinti-
nidium fluviatile und Codonella lacustris, beide aber recht vereinzelt.