Die geographische und biologische Gliederung des Rhein Stroms. III. (B. 1) 17
Chaerophyllum bulbosum, Galium Aparine, Artemisia vulgaris,
Tanacetum vulgare, Solidago canadensis, S. serotina, Aster salici-
jolius, .4. parviflorus, Erigeron annuus, Achillea ptarmica, Senecio
paludosus, S. fluviatilis (zerstreut), /m/U britannica, Pulicaria
vulgaris, 7°. dysenterica usw.
Fluß wiesen. — Fluß wiesen treten am Mittelrhein nur in
recht beschränktem Umfang und fast nur auf den Anschwemmun-
gen der größeren Seitenflüsse auf. Sie sind alle mehr oder weniger
stark durch die Kultur beeinflußt und besitzen nur noch wenige
bemerkenswertere Pflanzen, so beispielsweise Allium schoenoprasum,
Thalictrum flavum, Trifolium fragiferum, Galium Wirtgeni, Silaus
pratensis.
Die Talhänge des Mittelrheins.
Die Talhänge des Mittelrheins sind bei dem vielgewundenen
Lauf des Stroms in sehr ungleichem Maße der Sonnenbestrahlung
ausgesetzt. Dieser Umstand bedingt bei gleicher geologischer
Unterlage die Hauptverschiedenheiten im Charakter der Pflanzen-
und Tierwelt: an den Sonnenhängen — die bei der all-
gemeinen Stromrichtung am rechten Ufer überwiegen — herrschen
die lichten xerothermen Formationen, unter ihnen die Kultur-
formation der Rebe, die Schattenhänge bedeckt der geschlossene
Wald, der in der Enge der Felsenstrecken vielfach bis zu den
Ufern des Rheins herabsteigt.
Xerotherme Formationen. — In keinem anderen Fluß-
tale Deutschlands, die Mosel ausgenommen, wird der ganze Cha-
rakter der Landschaft so von der Rebkultur bestimmt wie am
Mittelrhein. Schon von den Römern eingeführt, hat die Rebe
jetzt von allen Hängen Besitz ergriffen, die der Sonne ständig
freien Zutritt gewähren: in zahllosen Terrassen, durch Trocken-
mauern gestützt und abgestuft, ziehen sich die Weinberge hier
hoch an den Bergen empor, jeden Fleck Erde ausnützend, in
dem das edle Gewächs noch Wurzel zu fassen vermag. Aber zwi-
schen dem Grün dieser einförmigen Rebzeilen bricht fast überall
noch das wilde graue Felsgestein hervor, das allen Eingriffen des
Winzers trotzte. Lose Geröllhalden, verwitterte Kuppen, von
efeuumsponnenen Ruinen gekrönt, schroffe Klippen, die gratartig
die Hänge durchsetzen, zerklüftete Steilwände, mauergleich zur
Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., math.-nat. Kl. B. 1918. l.Abh.
Chaerophyllum bulbosum, Galium Aparine, Artemisia vulgaris,
Tanacetum vulgare, Solidago canadensis, S. serotina, Aster salici-
jolius, .4. parviflorus, Erigeron annuus, Achillea ptarmica, Senecio
paludosus, S. fluviatilis (zerstreut), /m/U britannica, Pulicaria
vulgaris, 7°. dysenterica usw.
Fluß wiesen. — Fluß wiesen treten am Mittelrhein nur in
recht beschränktem Umfang und fast nur auf den Anschwemmun-
gen der größeren Seitenflüsse auf. Sie sind alle mehr oder weniger
stark durch die Kultur beeinflußt und besitzen nur noch wenige
bemerkenswertere Pflanzen, so beispielsweise Allium schoenoprasum,
Thalictrum flavum, Trifolium fragiferum, Galium Wirtgeni, Silaus
pratensis.
Die Talhänge des Mittelrheins.
Die Talhänge des Mittelrheins sind bei dem vielgewundenen
Lauf des Stroms in sehr ungleichem Maße der Sonnenbestrahlung
ausgesetzt. Dieser Umstand bedingt bei gleicher geologischer
Unterlage die Hauptverschiedenheiten im Charakter der Pflanzen-
und Tierwelt: an den Sonnenhängen — die bei der all-
gemeinen Stromrichtung am rechten Ufer überwiegen — herrschen
die lichten xerothermen Formationen, unter ihnen die Kultur-
formation der Rebe, die Schattenhänge bedeckt der geschlossene
Wald, der in der Enge der Felsenstrecken vielfach bis zu den
Ufern des Rheins herabsteigt.
Xerotherme Formationen. — In keinem anderen Fluß-
tale Deutschlands, die Mosel ausgenommen, wird der ganze Cha-
rakter der Landschaft so von der Rebkultur bestimmt wie am
Mittelrhein. Schon von den Römern eingeführt, hat die Rebe
jetzt von allen Hängen Besitz ergriffen, die der Sonne ständig
freien Zutritt gewähren: in zahllosen Terrassen, durch Trocken-
mauern gestützt und abgestuft, ziehen sich die Weinberge hier
hoch an den Bergen empor, jeden Fleck Erde ausnützend, in
dem das edle Gewächs noch Wurzel zu fassen vermag. Aber zwi-
schen dem Grün dieser einförmigen Rebzeilen bricht fast überall
noch das wilde graue Felsgestein hervor, das allen Eingriffen des
Winzers trotzte. Lose Geröllhalden, verwitterte Kuppen, von
efeuumsponnenen Ruinen gekrönt, schroffe Klippen, die gratartig
die Hänge durchsetzen, zerklüftete Steilwände, mauergleich zur
Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., math.-nat. Kl. B. 1918. l.Abh.