Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. III. (B. 1) 25
T. atrovirens, T. cuneifoUa, Bryum murale und Phasenm rectum;
von Mollusken Milax margi.natus, Carthusiana carthusiana, Chon-
dnt/a quadridens, Papilla bigranata und nach G. Boettger auch P.
cupa1, von Insekten Asida grisea, Aglaope infausta, Cucullia anthe-
midis, Fidonia famula, Stilbia anomala. Einige weitere Angehörige
dieser Gruppe sind über den Mittelrhein hinaus nach Osten vor-
gedrungen, so von Pflanzen Helleborus foetidus, Ceterach officina-
rum, von Amphibien Alytes obstetricans, Molge palmata, von Mol-
lusken Xerophila candidula, Buliminus detritus, Pu.pa secale und
Cyclostoma elegans.
Mit diesen ursprünglich west-mediterranen Pflanzen und Tieren
sind auf denselben Wegen auch zahlreiche weiter verbreit ehe
mediterrane Arten nach dem Mittelrhein gelangt. Für sie bildet
diese Stromstrecke ebenfalls die Nordgrenze ihres Vorkommens, aber
nicht die Ostgrenze, da die Mehrzahl von ihnen, durch eine weite
Lücke getrennt, auch im Bereich der mittleren Donau wieder
auftritt, hier aber in dem kontinentalen Klima meist nicht so weit
nach Norden dringt als in dem milden Tal des Mittelrheins. Be-
zeichnende Beispiele liefern von Pflanzen besonders Prunus Maha-
leb, von Vögeln Monticola saxatilis, Emberiza eia, K. cirlus, von
Reptilien Tropidonotus tessellatus, von Insekten Limenitis camilla,
Carcharodus lavaterae, Ocneria rubea, Po/m xanthomista usw.
Auch südpontische Elemente sind am Mittelrhein ver-
treten. Unter den Mollusken scheinen sie ganz zu fehlen. Von
Schmetterlingen sind besonders Lithosia unita var. palleola,
Endrosa roscida, Caradrina superstes, Cucullia xeranthemi, Gnophos
dumetata, Scythris tabidella, Conchylis Woliniana, Ateliotum hungari-
cellum südöstlicher Herkunft; von Pflanzen Stipa pennata, Nt
capillata.
Eine besondere Gruppe unter den von Süden her gekommenen
Elementen stellen einige ausgeprägte Bergformen dar, die Be-
ziehungen zu den Alpen andeuten. Wir haben gesehen, daß während
der Glazialzeit jetzt alpine Tiere wie Murmeltier, Schneemaus, etwas
später auch der Steinbock die Höhen des Mittelrheins bevölkerten;
das jetzt auf die Alpen sowie die Gebirge von Süd- und Westeuropa
1 Nach G. Boettger (1912) hätte sich P. cupa hauptsächlich von
Westen und Südwesten her über Süddeutschland ausgebreitet, während
Bollinger (1909) seine P. cupa von Osten her an den Hochrhein gelangen
läßt.
T. atrovirens, T. cuneifoUa, Bryum murale und Phasenm rectum;
von Mollusken Milax margi.natus, Carthusiana carthusiana, Chon-
dnt/a quadridens, Papilla bigranata und nach G. Boettger auch P.
cupa1, von Insekten Asida grisea, Aglaope infausta, Cucullia anthe-
midis, Fidonia famula, Stilbia anomala. Einige weitere Angehörige
dieser Gruppe sind über den Mittelrhein hinaus nach Osten vor-
gedrungen, so von Pflanzen Helleborus foetidus, Ceterach officina-
rum, von Amphibien Alytes obstetricans, Molge palmata, von Mol-
lusken Xerophila candidula, Buliminus detritus, Pu.pa secale und
Cyclostoma elegans.
Mit diesen ursprünglich west-mediterranen Pflanzen und Tieren
sind auf denselben Wegen auch zahlreiche weiter verbreit ehe
mediterrane Arten nach dem Mittelrhein gelangt. Für sie bildet
diese Stromstrecke ebenfalls die Nordgrenze ihres Vorkommens, aber
nicht die Ostgrenze, da die Mehrzahl von ihnen, durch eine weite
Lücke getrennt, auch im Bereich der mittleren Donau wieder
auftritt, hier aber in dem kontinentalen Klima meist nicht so weit
nach Norden dringt als in dem milden Tal des Mittelrheins. Be-
zeichnende Beispiele liefern von Pflanzen besonders Prunus Maha-
leb, von Vögeln Monticola saxatilis, Emberiza eia, K. cirlus, von
Reptilien Tropidonotus tessellatus, von Insekten Limenitis camilla,
Carcharodus lavaterae, Ocneria rubea, Po/m xanthomista usw.
Auch südpontische Elemente sind am Mittelrhein ver-
treten. Unter den Mollusken scheinen sie ganz zu fehlen. Von
Schmetterlingen sind besonders Lithosia unita var. palleola,
Endrosa roscida, Caradrina superstes, Cucullia xeranthemi, Gnophos
dumetata, Scythris tabidella, Conchylis Woliniana, Ateliotum hungari-
cellum südöstlicher Herkunft; von Pflanzen Stipa pennata, Nt
capillata.
Eine besondere Gruppe unter den von Süden her gekommenen
Elementen stellen einige ausgeprägte Bergformen dar, die Be-
ziehungen zu den Alpen andeuten. Wir haben gesehen, daß während
der Glazialzeit jetzt alpine Tiere wie Murmeltier, Schneemaus, etwas
später auch der Steinbock die Höhen des Mittelrheins bevölkerten;
das jetzt auf die Alpen sowie die Gebirge von Süd- und Westeuropa
1 Nach G. Boettger (1912) hätte sich P. cupa hauptsächlich von
Westen und Südwesten her über Süddeutschland ausgebreitet, während
Bollinger (1909) seine P. cupa von Osten her an den Hochrhein gelangen
läßt.