Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Quer- und spiralgestreifte Muskelfasern bei Pulmonaten. (B. 2) 7


infolge der Einwirkung der Salpetersäure in den Muskelfasern
zum Teil zerstört worden sei. Daß das nicht der Fall und diese
teilweise Querstreifung der Muskelfasern den tatsächlichen Ver-
hältnissen entspricht, konnte ich später noch an gefärbten
Schnittpräparaten (Fig. 2) über-
zeugend nachweisen. An Stütz-
balken, die ich aus dem Schlund-
kopf herauspräparierte und dann
in Schnittserien zerlegte, gelang
es, die Muskelfasern ihrer ganzen
Länge nach zu treffen.
Die Muskelfasern durchziehen
einzeln oder in Bündeln bis zu
7, ja bis zu 10 Fasern den Stütz-
balken und sind ringsum von
vesikulösen Zellen umgeben. In
der hinteren Stützbalkenhälfte
zeigen eine oder auch mehrere,
aber höchstens 4 Fasern der ein-
zelnen Bündel die beschriebene
Querstreifung. Die Querstrei-
fungszonen liegen in den einzelnen
Fasern nicht in gleicher Höhe,
sondern entsprechend der Lage
des Kerns bald höher, bald
tiefer; aber auch der Kern liegt
in der Kegel nicht genau in der
Mitte der Querstreifungszone,
oder mit anderen Worten: durch
die Schnittfläche, die den Kern
längs halbiert, wird sowohl die
Muskelfaser als auch die Quer-
streifungszone in 2 verschieden
große Abschnitte geteilt. Bei Buliminus schwankt die Zahl
der Querscheiben innerhalb einer Faser zwischen 11 und 20.
Der Abstand der einzelnen Querscheiben voneinander beträgt
durchschnittlich 5 p; nach den Enden der Querstreifungszone
zu vergrößern sich die Abstände meist etwas. Ferner war an
den äußersten Querscheiben ein Abnehmen der Färbbarkeit zu
bemerken und weiter noch, daß die Querscheiben häufig nicht

Mittlerer Teil einer Muskelfaser von
Buliminus mit teil weiser Querstreifung,
Vergr. 650.
mk. Kern der Muskelfaser; spl. Sarco-
plasma; vz. vesikulöse Zellen; mf. glatte
Muskelfaser.