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Merton, Hugo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1918, 2. Abhandlung): Quer- und spiralgestreifte Muskelfasern bei Pulmonaten — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.38877#0009
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Quer- und spiralgestreifte Muskelfasern bei Pulmonaten. (B. 2) 9

Im Anschluß an diese Befunde will ich zunächst noch mit-
teilen, daß ich in der Schlundkopfmuskulatur von Buliminus
eine Anzahl Muskelbündel gefunden habe, deren Fasern einfach
quergestreift waren. Diese Muskelfasern unterscheiden sich in
ihrem allgemeinen Bau nicht von den übrigen Fasern des Schlund-
kopfes, die noch unten näher beschrieben werden sollen. Die
weniger färbbare, längsfibrilläre Rinde dieser Fasern wird in Ab-
ständen von 2 durch ganz dünne, dunkel färbbare Quur: lieiben ab-
geteilt (siehe Fig.8, S.17). Auch bei Helix pomatia fand Gt kLinere
Muskelbündel, die abweichend von den meisten
Muskelfasern des Schlundkopfes eine besondere
Art von Querstreifung aufwiesen. Die Fasern
gehören zu Muskelbündeln, die an der Ober-
fläche des Stützbalkens entlangziehen und die
beiden Schenkel desselben gewissermaßen Zu-
sammenhalten. Diese Muskelfasern haben ein
mehr hyalines Aussehen, ähnlich denen des
Columellarmuskels, jedoch fehlt ihnen eine
sarcoplasmatische Achse. Ihr Kern liegt teils
im Innern der Faser, teils mehr oberflächlich,
aber immer noch etwas in die Faser versenkt.
Eigentliche Fibrillen konnte ich an ihnen nicht
feststellen, sondern dünne hyaline Stränge. Die
beiden Muskelfaserstücke auf Fig. 3 sind nach
einem Eisenhämatoxylinpräparat wiedergege-
ben. Was in den Fasern als Längsfibrillen er-
scheint, halte ich für die sarcoplasmatischen
Zwischenräume zwischen den einzelnen Strängen; wie man sieht, sind
die dunkler gefärbten Linien unregelmäßig angeordnet, dazwischen
sind kleine spindelförmige Gebilde wahrzunehmen. Bemerkenswert
ist an diesen Muskelfasern eine Querstreifung, deren stark färbbare
dünne Streifen ziemlich weit auseinander liegen. Der durchschnitt-
liche Abstand zwischen 2 dunklen Querstreifen der nicht kontra-
hierten Faser beträgt 10 g; bei der Kontraktion kann er sich wesent-
lich verringern. Die dunklen Querstreifen waren in den einzelnen
Muskelfasern auf ein und demselben Schnitt verschieden breit.
Doch kann das möglicherweise auf verschiedenem Extraktionsgrad
der Eisenhämatoxylinfärbung beruhen. An den Fasern fällt noch
auf, daß die Querstreifen sehr unregelmäßig, oft zickzackförmig
verlaufen. Das ist darauf zurückzuführen, daß sich die Elemente

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Fig. 3.
Quergestreifte Muskel-
fasern aus dem
Schlundkopf
von Helix pomatia.
Vergr. 800.
 
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