14 (B. 2)
Hugo Merton:
Färbbarkeit gut mit den Muskelfibrillen der Muskelfasern anderer
Körperabschnitte übereinstimmen. Sie verdicken sich an den Stellen,
wo sie die Spiralbänder (spb) kreuzen, zu deutlichen, stark färb-
baren Knötchen, und dort, wo sie auf die dazwischenliegenden
Streifen treffen, zu kleineren, schwächer färbbaren Anschwellun-
gen (Fig. 6a). Bei der Feinheit dieser Objekte läßt sich allerdings
schwer entscheiden, ob die Kontinuität der Spiralbänder und
Zwischenbänder (zb) einfach durch die oberflächliche Verschmelzung
einzelner Anschwellungen zustande kommt, oder ob außerdem -
analog den Verhältnissen bei quergestreiften Muskelfasern der
Arthropoden und Vertebraten — richtige Zwischen- (Z) und
Grenzmembranen (M) vorhanden sind. Letzteres halte ich für
wahrscheinlich, zumal Spiral- und Zwischenbänder, wie das auch
in ihrer Bezeichnung zum Ausdruck kommt, fortlaufend in der
Muskelfaser zu verfolgen sind. Dadurch erhält die kontraktile
Rinde auch ein festeres Gefüge.
Die Muskelfibrillen kreuzen also die Spiralbänder und Zwi-
schenbänder, und wir wissen jetzt, daß diese Bandstreifen zum
Teil als Differenzierung der Fibrillen anzusehen sind. Ebenso
wie die Bandstreifen, verlaufen auch die Fibrillen in Spiralen um
die Faserachse, die aber etwas steiler sind als die der Spiralbänder.
Diese Frage ist schwer, endgültig zu entscheiden, da die Fibrillen
immer nur auf eine kurze Strecke und bei einem gewissen Expan-
sionsstadium der Muskelfasern sichtbar sind.
Sind die Schraubenlinien der Fibrillen linksgewunden, so sind
die Spiralbänder rechtsgewunden; beide Systeme müssen sich
also, da sie die Muskelfaser von einem Ende zum anderen durch-
ziehen, wiederholt kreuzen; durch diese mehrfache Vereinigung er-
gibt sich eine sehr viel innigere Verknüpfung der Elemente als
bei einer parallelfibrillären, quergestreiften Muskelfaser. Darin
besteht m. E. ein sehr wesentlicher Unterschied zwischen den
quergestreiften und den hier beschriebenen spiralgestreiften Muskel-
fasern. Bei einer quergestreiften Muskelfaser ist jeder
,,Querstreifen“ nur einmal, bei einer spiralgestreiften
Muskelfaser wiederholt an jeder einzelnen Fibrille be-
teiligt, und alle der Querstreifung entsprechenden Dif-
ferenzierungen sind auf durchschnittlich nur 17 Spiral-
bänder und 17 Zwischenbänder beschränkt. Auch wenn
die Fibrillen einer Muskelfaser parallel zur Achse verlaufen, die
Spiralbänder aber in Schraubenwindungen, wäre die Struktur der
Hugo Merton:
Färbbarkeit gut mit den Muskelfibrillen der Muskelfasern anderer
Körperabschnitte übereinstimmen. Sie verdicken sich an den Stellen,
wo sie die Spiralbänder (spb) kreuzen, zu deutlichen, stark färb-
baren Knötchen, und dort, wo sie auf die dazwischenliegenden
Streifen treffen, zu kleineren, schwächer färbbaren Anschwellun-
gen (Fig. 6a). Bei der Feinheit dieser Objekte läßt sich allerdings
schwer entscheiden, ob die Kontinuität der Spiralbänder und
Zwischenbänder (zb) einfach durch die oberflächliche Verschmelzung
einzelner Anschwellungen zustande kommt, oder ob außerdem -
analog den Verhältnissen bei quergestreiften Muskelfasern der
Arthropoden und Vertebraten — richtige Zwischen- (Z) und
Grenzmembranen (M) vorhanden sind. Letzteres halte ich für
wahrscheinlich, zumal Spiral- und Zwischenbänder, wie das auch
in ihrer Bezeichnung zum Ausdruck kommt, fortlaufend in der
Muskelfaser zu verfolgen sind. Dadurch erhält die kontraktile
Rinde auch ein festeres Gefüge.
Die Muskelfibrillen kreuzen also die Spiralbänder und Zwi-
schenbänder, und wir wissen jetzt, daß diese Bandstreifen zum
Teil als Differenzierung der Fibrillen anzusehen sind. Ebenso
wie die Bandstreifen, verlaufen auch die Fibrillen in Spiralen um
die Faserachse, die aber etwas steiler sind als die der Spiralbänder.
Diese Frage ist schwer, endgültig zu entscheiden, da die Fibrillen
immer nur auf eine kurze Strecke und bei einem gewissen Expan-
sionsstadium der Muskelfasern sichtbar sind.
Sind die Schraubenlinien der Fibrillen linksgewunden, so sind
die Spiralbänder rechtsgewunden; beide Systeme müssen sich
also, da sie die Muskelfaser von einem Ende zum anderen durch-
ziehen, wiederholt kreuzen; durch diese mehrfache Vereinigung er-
gibt sich eine sehr viel innigere Verknüpfung der Elemente als
bei einer parallelfibrillären, quergestreiften Muskelfaser. Darin
besteht m. E. ein sehr wesentlicher Unterschied zwischen den
quergestreiften und den hier beschriebenen spiralgestreiften Muskel-
fasern. Bei einer quergestreiften Muskelfaser ist jeder
,,Querstreifen“ nur einmal, bei einer spiralgestreiften
Muskelfaser wiederholt an jeder einzelnen Fibrille be-
teiligt, und alle der Querstreifung entsprechenden Dif-
ferenzierungen sind auf durchschnittlich nur 17 Spiral-
bänder und 17 Zwischenbänder beschränkt. Auch wenn
die Fibrillen einer Muskelfaser parallel zur Achse verlaufen, die
Spiralbänder aber in Schraubenwindungen, wäre die Struktur der