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H. BRAus:
welche auch FüRBRiNGER angewendet hat3; das Cleithrum ist
bisher noch nicht bei Amphibien angegeben worden, doch hat
GEGENBAUR hei Knochenfischen einen entsprechenden Knochen
so genannte Für die Skelettstücke, welche die beiden Epicoracoide
in der Medianlinie des Körpers mit einander verbinden und welche
weiter köpf- oder schwanzwärts als diese in der Bauchmittellinie
und beiderseits von dieser liegen, sind sehr verschiedene Benen-
nungen üblich. GEGENBAUR selbst hat zu verschiedenen Zeiten
eine verschiedene Benennung angewendet. Ich bezeichne der Ein-
fachheit halber alle als Sterna und nenne das vor dem Schulter-
gürtelgelegene Skelettstück prozonales Sternum, das hinter
ihm gelegene oder doch hinter ihm vorragende Skelettstück im
ganzen metazonales Sternum (BouLENGER nennt nach PARKER
das erstere Omosternum, das letztere MetasternunV).
Es kommen die hier aufgezählten Skeletteile des Brustschulter-
apparates nicht hei allen Froschlurchen vor. Sind sie vorhanden,
so ist die strukturelle Beschaffenheit eine wechselnde, indem Knor-
pel und Knochen einander vertreten oder in verschiedener Weise
miteinander gemischt sein können. Schließlich ist die äußere Form
im einzelnen recht verschieden. Es ist also eine Mannigfaltigkeit
auf kleinem Gebiet feststellbar, welche gerade für unsere Zwecke
besonders geeignet ist. Es ist deshalb auch von der Systematik
das Verhalten des Brustschulterapparates besonders herangezogen
worden, um die Differentialdiagnose der verschiedenen Unter-
ordnungen, Serien, Familien und Gattungen zu sichern (Bou-
LENGER'W Indem man bei jedem neuen Fund auf diese Verhält-
nisse besonders achtete, wurde ein sehr reiches Material von Beob-
achtungen über den Brustschulterapparat zusammengetragen,
die zwar nicht überall sehr ins Detail gehen, aber doch für das
Wesentliche eine vollkommene Übersicht geben. Es wird unsere
Aufgabe sein, von dem Standpunkte aus, welchen wir an der idand
eigener Präparate gewinnen, jenes Material zu sichten. Im Sinne
der früheren Ausführung ist, wie sonst wohl kaum irgendwo bei
Wirbeltieren, heute auf diesem eng begrenzten Gebiet alles über-
sehbar, was es von Naturformen dieser Art auf der Erde geben
dürfte.
Die Froschlurche bieten dem Forscher einen weiteren großen
Vorteil: sie sind bekanntlich ein ausgezeichnetes Material für experi-
mentelle Eingriffe. Der Frosch ist nicht nur als erwachsenes Tier
von jeher ein Lieblingsobjekt der experimentellen Physiologie
H. BRAus:
welche auch FüRBRiNGER angewendet hat3; das Cleithrum ist
bisher noch nicht bei Amphibien angegeben worden, doch hat
GEGENBAUR hei Knochenfischen einen entsprechenden Knochen
so genannte Für die Skelettstücke, welche die beiden Epicoracoide
in der Medianlinie des Körpers mit einander verbinden und welche
weiter köpf- oder schwanzwärts als diese in der Bauchmittellinie
und beiderseits von dieser liegen, sind sehr verschiedene Benen-
nungen üblich. GEGENBAUR selbst hat zu verschiedenen Zeiten
eine verschiedene Benennung angewendet. Ich bezeichne der Ein-
fachheit halber alle als Sterna und nenne das vor dem Schulter-
gürtelgelegene Skelettstück prozonales Sternum, das hinter
ihm gelegene oder doch hinter ihm vorragende Skelettstück im
ganzen metazonales Sternum (BouLENGER nennt nach PARKER
das erstere Omosternum, das letztere MetasternunV).
Es kommen die hier aufgezählten Skeletteile des Brustschulter-
apparates nicht hei allen Froschlurchen vor. Sind sie vorhanden,
so ist die strukturelle Beschaffenheit eine wechselnde, indem Knor-
pel und Knochen einander vertreten oder in verschiedener Weise
miteinander gemischt sein können. Schließlich ist die äußere Form
im einzelnen recht verschieden. Es ist also eine Mannigfaltigkeit
auf kleinem Gebiet feststellbar, welche gerade für unsere Zwecke
besonders geeignet ist. Es ist deshalb auch von der Systematik
das Verhalten des Brustschulterapparates besonders herangezogen
worden, um die Differentialdiagnose der verschiedenen Unter-
ordnungen, Serien, Familien und Gattungen zu sichern (Bou-
LENGER'W Indem man bei jedem neuen Fund auf diese Verhält-
nisse besonders achtete, wurde ein sehr reiches Material von Beob-
achtungen über den Brustschulterapparat zusammengetragen,
die zwar nicht überall sehr ins Detail gehen, aber doch für das
Wesentliche eine vollkommene Übersicht geben. Es wird unsere
Aufgabe sein, von dem Standpunkte aus, welchen wir an der idand
eigener Präparate gewinnen, jenes Material zu sichten. Im Sinne
der früheren Ausführung ist, wie sonst wohl kaum irgendwo bei
Wirbeltieren, heute auf diesem eng begrenzten Gebiet alles über-
sehbar, was es von Naturformen dieser Art auf der Erde geben
dürfte.
Die Froschlurche bieten dem Forscher einen weiteren großen
Vorteil: sie sind bekanntlich ein ausgezeichnetes Material für experi-
mentelle Eingriffe. Der Frosch ist nicht nur als erwachsenes Tier
von jeher ein Lieblingsobjekt der experimentellen Physiologie