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Braus, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 15. Abhandlung): Der Brustschulterapparat der Froschlurche — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36567#0020
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20 (B.15)

H. BRAUs:

außer der früheren mangelhaften Färbemethode auch noch die
Schwierigkeit, die Synonyme richtig zu deuten, welche bei den sehr
verschiedenen Benennungen desselben Tieres oft kaum zu entwirren
sind. , Ich habe mich deshalb auf solche Formen beschränkt, die
auf BouLENGER beziehbar sind. Doch habe ich nach einer Ver-
gleichung mit den von ihm aufgeführten Synonymen den Ein-
druck, daß BouLENGER alle von jenen Autoren gemachten Befunde
unter die nach ihm oben zitierten Formen aufgenommen hat.
Die Deutung der in diesem Kapitel beschriebenen Typen will
ich verschieben bis zum Schluß des folgenden Abschnittes.
6. Glavicula und Cleithrum.
Uber die Beziehung der hier nach C. GEGENBAUR als Pro-
coracoid und Glavicula bezeichneten Skeletteile zu einander bestand
eine Kontroverse zwischen GEGENBAUR und GoETTE. Diese betraf
weniger die tatsächlichen Befunde als die Deutungen. Denn darin
stimmen beide Autoren überein, daß der Knochen (Clavicula) nicht
unmittelbar dem Knorpel (Procoracoid) aufliegt, wie das bei dem
Coracoid zwischen Knochen und Knorpel der Fall ist (Textfig. 10).
GEGENBAUR hatte angegeben, daß bei Bufo variabilis kurz nach
der Metamorphose die Clavicula ganz getrennt vom Procoracoid
sei. GoETTE konnte das nicht an Larven von Bufo calamita und
Bufo communis, auch nicht an der einjährigen Bufo variabilis
bestätigen. Ich finde bei Bombinatorlarven ebenfalls, daß die
Nachbarschaft zwischen Clavicula und Procoracoid von Beginn
des Erscheinens des Knochens ab gleich eng ist. Aber GoETTE
entdeckte doch eine trennende Bindegewebsschicht zwischen
Knorpel und Knochen. Eine solche Bindegewebsschicht fehlt, wie
GEGENBAUR hervorhob, zwischen Knorpel und Knochen des Cora-
coides. H. FucHS (a. a. 0. S. 188) hat bei Salamandra unbestrittene
Deckknochen wie diejenigen des Llnterkiefers u. a. daraufhin unter-
sucht und bei diesen stets diese Zwischenschicht zwischen Knorpel
und Knochen gefunden, während sie bei unzweifelhaften Ersatz-
knochen fehlt (Coracoscapula des Salamanders). Allerdings kommt
nach ihm auch bei einzelnen Schädelknochen vor, daß die Zwischen-
schicht nachträglich zugrunde geht und daß dann der Knochen
unmittelbar auf dem Knochen liegt. Er hält das für etwas Sekun-
däres. Ob diese Zwischenschicht ein wichtiger oder nebensächlicher
Befund sei und wie sie zu deuten sei, darüber gehen die Ansichten
 
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