Metadaten

Braus, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 15. Abhandlung): Der Brustschulterapparat der Froschlurche — Heidelberg, 1919

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36567#0025
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Der Brustschulterapparat der Froschlurche.

(B. 15) 25

Präpariermikroskop die ganze Suprascapula ablösen und behielt
dann ein äußerst feines Knochenhäutchen übrig (Cleithrum),
welches nur dorsal und caudal ein wenig kürzer war als die Supra-
scapula. Es entspricht der ganzen Ursprungsfläche des M. dorsalis
scapulae. Dieser entspringt also unmittelbar vom Knochen. Die an
der Innenseite der Suprascapula inserierenden zahlreichen Muskeln
genießen indirekt den Vorteil des festen Knochens, da der Knorpel,
an dem sie unmittelbar befestigt sind, durch die bindegewebige Ver-
leitung mit dem Knochen selbst mehr Stand hat, als er ohne ihn hätte.
In dem dicken Knochenstreifen des Cleithrum, an dessen
cranialem Rande findet sich bei Bombinator eine Markhöhle, welche
wie bei derClavicula exzentrisch zum Knorpel liegt (Textfig. 11).
Bei Bufo (Textfig. 1) ist das Cleithrum auch auf der Innenseite
der Suprascapula ausgebreitet, wenn auch nicht so weit wie auf
der Außenfläche. Ich habe die Größe der inneren und äußeren
Lamelle nach den Totalpräparaten genau bestimmt bei Dendro-
bates (Tafelfig. 4, Textfig. 9), Hemisus (Tafelfig. 5), Phryniscus
(Textfig. 17,18), Rhombophryne (Tafelfig. 6). Bei diesen ist überall
die äußere Lamelle größer als die innere. Wenn außen nur ein
schmaler Streifen Knochen am cranialen Rand der Suprascapula
zu sehen ist wie bei Rana tigrina (Textfig. 7) und Callula baleata
(Tafelfig. 7), so kann vielleicht doch der Knochen weiter als diese
caudalwärts reichen: ist er sehr dünn und durchsichtig, so schim-
mert der dunkel-grün-blaue Ton des Knorpels so stark durch, daß
vielleicht vorhandener Knochen nicht zu sehen ist. Wegen der
Seltenheit des Materiales konnte ich Isolationspräparate wie bei
Bombinator, welche den klarsten Einblick geben, bei den frag-
lichen Objekten nicht anfertigen.
Soviel ist sicher, daß das Cleithrum konstant am Vorder-
rand der Suprascapula vorkommt und von dort aus verschieden
weit caudalwärts ausgebreitet ist. Darin ähnelt es der Clavicula
im ventralen Schultergürtelabschnitt, welche ebenfalls als konstante
Leiste auf der Vorderkante des Procoracoid gefunden wird und
bei den verschiedenen Formen verschieden weit caudalwärts auf
das Procoracoid übergreift.
7. Die Deck- und Ersatzknochen des Schultergürtels.
Auf Grund der mitgeteilten neuen Tatsachen ist es leichter,
zu der Deckknochenfrage Stellung zu nehmen. Doch möchte ich
von vornherein hervorheben, daß ich eine Lösung heute nicht für
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften