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Weber, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 4. Abhandlung): Neue zoogeographische Probleme aus dem indoaustralischen Archipel — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36556#0009
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Neue zoogeographische Probleme aus dem indo-austral. Archipel. (B. 4) 9

darstellen." Ungefähr gleichzeitig trat dann ÜRTMANN^, auf Grund
des Studiums der Süßwasser-Dekapoden, für diese Verbindung
ein. Auf seinen Karten erscheint Australien und Neu-Guinea im
,,unteren Tertiär" in sehr breiter Verbindung, die dann im ,,oberen
Tertiär" auf eine Verbindung nur noch mit der York-Halbinsel
reduziert ist. Auch kommt er zum Schluß, daß die Trennung
"must be of comparatively recent date".
Übrigens hatte bereits früher HEDLEY^ in einem kurzen Artikel
die australische Fauna in ein papuanisches und nicht papuanisches
Element zerlegt und bezüglich des ersteren die Ansicht geäußert:
"It may be supposed that late in the Tertiary epoch Torres Straits,
now only a few fathoms deep, was upheaved, and that a stream
of Papuan life poured into Australia across the bridge so made".
Beweise hierfür brachte er nicht.
Es waren dann niederländische Expeditionen nach Nord- und
Süd-Neu-Guinea, die ausgedehnte Sammlungen von Süßwasser-
fischen nach Hause brachten. Deren Studium führte mich in einer
vorläufigen Mitteilung im Jahre 1906 zum später^ ausführlicher
begründeten Schlüsse, daß Neu-Guinea und Nordost-Australien
im Pliozän eine Landmasse bildeten, die im Pleistozän sich trennte,
in dem die Torres-Straße entstand. Ungefähr gleichzeitig war
AlATTHEWs^ zu ähnlichem Resultate gekommen bei seinem Ver-
suche die hypothetischen Grenzen der Kontinente im Tertiär
kartographisch darzustellen. Im Pliozän finden wir bei ihm Austra-
lien und Neu-Guinea in breiter Verbindung; der Text (S. 368)
besagt aber nur: "Australia remained separate from the Asiatic
mainland, although probably united with New Guinea and Tas-
mania". Für das Pleistozän sagt er: "New Guinea had perhaps
become a separate island by this time". Es fehlt aber jedewede
Begründung für diese Anschauung. Bei dem bekannten Geologen
VERBEEiU heißt es dann wieder von Neu-Guinea ,,das gegenwärtig
und wahrscheinlich bereits seit dem Pliozän von Australien nur
durch eine untiefe See geschieden ist."
1 A. E. ORTMANN, Proc. Americ. Philosoph. Soc. XLI. 1902, pag. 325.
2 C. HEDLEY, Report 5. Meeting Australian Assoc. Advanc. Sc. Sydney
1893, pag. 445.
3 MAX WEBER, Kon. Akad. v. Wetensch. Amsterdam 5. Dec. 1906,
pag. 368 und Nova Guinea V. Leiden 1907, pag. 217 ff.
* W. D. MATTHEW, Bull. Americ. Museum XXII. 1906, pag. 353.
^ R. D. M. VERBEEK, Molukken-Verslag. Jaarboek v. h. Mijnwezen in
Nederl. Oostindie. Batavia 1908, pag. 817.
 
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