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Möllendorff, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 9. Abhandlung): Über Funktionsbeginn und Funktionsbestimmung in den Harnorganen von Kaulquappen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36561#0012
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12 (B. 9)

W. V. MoELLEKDORFF:

Nach alledem müssen wir annehmen, daß auch die Vomiere
der Kaulquappen den Farbstoff ausscheidet. Er kann ihr nur
aus den Säften des Körperinnem zugeführt worden sein. Zweierlei
Wege sind denkbar, die zur Speicherung des Farbstoffes in den
Vornierenzellen geführt haben können. Entweder wird der Farb-
stoff in stark verdünnter Lösung (nie ist im Schnittbild oder im
frisch zerquetschten Präparat das Blut erkennbar gefärbt) aus dem
Glomerulus ins Coelom abgeschieden und von hier durch die flim-
mernden Peritonealtrichter in das Kanälcheninnere hineingezogen,
dann vom Lumen aus in die Wandzellen gebracht. Im anderen
Falle müßten wir uns vorstellen, daß die Kanälchenwandzellen den
Farbstoff unmittelbar aus dem Gefäßnetz übernehmen, das die
Kardinalvenen m der Umgebung der Vomiere bilden. Die charak-
teristische Anordnung und das distale Fortschreiten der Färbung


Fig. l. Linke Vomiere einer Kaulquappe von Rana fusca nach Trypan-
blauspeicherung; Wachsplattenmodell, in 300facher Vergr. ausgeführt. An-
sicht von dorsal und etwas lateral. Kanälchen I, II und III sind schraffiert
von dem gemeinsamen Gang ist der Speicherungsabschnitt (Schlinge 1—10)
heller, der Endabschnitt (Schlinge 11—25) dunkler gehalten. Die Farbstoff-
speicherung durch eine feine Punktierung angedeutet. Gez. von Universitäts-
zeichner Schilling, Freiburg.
 
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