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Möllendorff, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 9. Abhandlung): Über Funktionsbeginn und Funktionsbestimmung in den Harnorganen von Kaulquappen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36561#0017
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Funktionsbeginn in den Harnorganen von Kaulquappen. (B. 9) 17

Zeit in Verbindung, wo an dem entgegengesetzten Ende durch Ver-
bindung mit einem Aortenast die Giomerulusanlage entsteht. Eine
Verbindung des Kanälchenlumens mit dem Peritoneum besteht
zu keiner Zeit; es entsteht wohl ein Nephrostomalkanälchen
mindestens im Bereiche jedes primären Urnierenkanälchens, aber
die Nephrostome führen anfangs nur in einen Blindsack hinein,
der vorübergehend dem Halsteil seines zugehörigen Urnieren-
kanälchens anliegt. Später bildet sich die vielfach beschriebene,
durch zahlreiche Experimente studierte Verbindung der Nephro-
stomalkanälchen mit dem Venensystem aus, auf die hier einzu-
gehen nicht meine Aufgabe ist. Im folgenden habe ich denn auch
die Nephrostomalkanälchen in meiner Darstellung nicht berück-
sichtigt.
Eine genauere Untersuchung der Urnierenentwicklung unter
Zuhilfenahme der Methode der vitalen Färbung dürfte sehr reiz-
voll sein, zumal wenn gleichzeitig auf die Zelldifferenzierung
geachtet wird. Einige kleine Beiträge zu dieser Frage gebe ich im
folgenden.
Zur Beobachtung der allmählichen Anteilnahme der einzelnen
Urnierenkanälchen an der Ausscheidung des Farbstoffes eignen
sich sehr gut ähnliche Entwicklungsstadien, wie sie dem Modell
der Vomiere zugrunde liegen. Hier erstreckt sich die Urnieren-
anlage schon über eine große Beihe von Körpersegmenten. Die
vordersten Kanälchenanlagen stehen noch nicht mit dem Harn-
leiter in Verbindung und besitzen noch keinen Glomerulus: die


Fig. 5. Zellen des Speicherungsabschnittes, vor Funktionsbeginn, Urniere
einer Kaulquappe. Bendas Eisen-Hämatoxylin, 2 g. Zeiß Apochr. 1mm.
2 mm, Co. Oc. 16, Vergr. 3600fach. — Die Zellkerne liegen sehr dicht, ebenso
die Plastosomen. a= Zellkerne. (Dez. M. v. Mlldff.)
Sitzungsberichte der Heidelb. Akad., math.-naturw. Kl. B. 1919. 9. Abh. 2
 
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