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Möllendorff, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 9. Abhandlung): Über Funktionsbeginn und Funktionsbestimmung in den Harnorganen von Kaulquappen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36561#0024
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24 (B.9) Y.MoELLENDORFF:Funktionsbeginnin Harnorganen v. Kaulquappen.

Streitfrage (Literatur s. v. MoELLEWDORFF 1915) nicht zu. Die
Differenzierung der einzelnen Kanälchenabschnitte geht so gleich-
mäßig vor sich, daß ich nicht entscheiden konnte, ob in der Aus-
bildung der einzelnen Abschnitte unter sich ursächliche Zusammen-
hänge vorhanden sind. Immerhin ergab die Untersuchung: Nie
waren in einem Kanälchen die Bedingungen, die zur Farbstoff-
speicherung führen, realisiert, ohne daß gleichzeitig im Glomcrulus
die oben erwähnte Abplattung der Zeilen eingetreten war. Diese
für die Funktion der Niere so charakteristische Zellumgestaltung
des Glomerulus scheint also auch direkt für die Funktion der Kanäl-
chen von Bedeutung zu sein. Diese Tatsache würde also immerhin
die von mir auf Grund der genauen Analyse der Farbstoffaus-
scheidung an der Säugetierniere vertretene Anschauung, daß der
Farbstoff von den Glomerubs ausgeschieden wird, nicht unbeträcht-
lich stützen. Andererseits muß aber darauf hingewiesen werden,
daß stets mit der Glomerulusausbildung auch die Auflockerung der
zur Speicherung befähigten Kanälchenzellen Hand in Hand geht.
Beide Vorgänge könnten also auch durch die vererbte Anlage
koordiniert sein.
Zusammenfassung: i. Die Methode der vitalen Färbung
mit sauren Farbstoffen gestattet, den funktionellen Aufbau des
Vornierenkanälchensystems zu analysieren. Die Farbstoffe werden
in den mit Bürstensaum versehenen Abschnitten gespeichert.
2. Mit der gleichen Methode gelingt es, den Funktionsbeginn
der entstehenden Urnierenkanälchen zu beobachten. Die einzelnen
Kanälchenabschnitte werden gleichzeitig funktionell differenziert.
 
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