Der Gesamtrückgang Süclitaliens seit seiner Beherrschung durch
Rom zeigt sich am wenigsten in Gampanien, aus natürlichen
Gründen; doch auch hier fällt uns im Vergleicli, z. B. mit Sücl-
frankreich oder Spanien, die geringe Zahl von Monumentalbauten
der Kaiserzeit auf, zumal solcher, die über den bloßen Nutzzweck
hinaus noc-h künstlerische Ansprüche höherer Art erheben und diese
auch durch plastischen Schmuck zum Ausclruck bringen. Der
Triumphbogen von Benevent und das Amphitheater in Gapua stehen
ziemlich allein, jetzt wenigstens.
Da ist es denn mit Freude zu begrüßen, wenn noch anderes
hinzukommt. Für das einzige Monumentalgebäude cles antiken
Neapel, welches in ziemlich vollständiger Erhaltung das Mittelalter
überdauerte, hat uns vor einigen .Jahren Luica Gorrera 1 eine wesent-
iiche Bereicherung unseres Wissens gebraclit. Da italienische Ver-
öffentiichungen diesseits cler Aipen nicht immer die wünschenswerte
Berücksichtigung fmden 2, raag es mir verstattet sein, auf diesen
Fund zurückzukommen, zumal ich glaube, das Verständnis der uns
wiedergeschenkten Giebelkompo.sition um ein Weniges fördern zu
können.
1 Atti clrtla P. Accad. di archeologia lettere e belle arti di Napoli, XXIII
(1905), 214—227. Auf Correras fleißigen Darlegungen und neu beigebraehtem
Material beruht auch im wesentlichen die Darstellung' Capassos bzw. des Heraus-
gebers de Petra in dem Buche Ncipoli greco-romcma 1905, 79—81 und 185—189,
mit Tav. XII—XV. Was wir vor Correras Arbeit wußten, bat Beeoch, Cam-
panien 73, zusammengefaßt.
2 Einen Teil der Schuld mag die für Italien durchaus nicht imrner zuver-
lässige Bibliograplxie des archäol. Anzeigers zum Jahrbuch des k. d. archäol. Insti-
tuts tragen. In ibr sind z. B. willkürlich Teile jener Atti der Neapler Akademie
hald ausgezogen, bald ignoriert. So fehlt denn darin gänzlich der Teil mit Gor-
reras Arbeit, die doch wohl infolge davon auch in Calvarys Bibliotheca classica
nicht erwähnt und somit auch in Altmanns Jahreshericht über die antike Plastik
bis 1905 Jahresber. iib. cl. Fortschr. d. Altertumswiss., 1908) nicht berücksichtigt
worden ist.
1*
Rom zeigt sich am wenigsten in Gampanien, aus natürlichen
Gründen; doch auch hier fällt uns im Vergleicli, z. B. mit Sücl-
frankreich oder Spanien, die geringe Zahl von Monumentalbauten
der Kaiserzeit auf, zumal solcher, die über den bloßen Nutzzweck
hinaus noc-h künstlerische Ansprüche höherer Art erheben und diese
auch durch plastischen Schmuck zum Ausclruck bringen. Der
Triumphbogen von Benevent und das Amphitheater in Gapua stehen
ziemlich allein, jetzt wenigstens.
Da ist es denn mit Freude zu begrüßen, wenn noch anderes
hinzukommt. Für das einzige Monumentalgebäude cles antiken
Neapel, welches in ziemlich vollständiger Erhaltung das Mittelalter
überdauerte, hat uns vor einigen .Jahren Luica Gorrera 1 eine wesent-
iiche Bereicherung unseres Wissens gebraclit. Da italienische Ver-
öffentiichungen diesseits cler Aipen nicht immer die wünschenswerte
Berücksichtigung fmden 2, raag es mir verstattet sein, auf diesen
Fund zurückzukommen, zumal ich glaube, das Verständnis der uns
wiedergeschenkten Giebelkompo.sition um ein Weniges fördern zu
können.
1 Atti clrtla P. Accad. di archeologia lettere e belle arti di Napoli, XXIII
(1905), 214—227. Auf Correras fleißigen Darlegungen und neu beigebraehtem
Material beruht auch im wesentlichen die Darstellung' Capassos bzw. des Heraus-
gebers de Petra in dem Buche Ncipoli greco-romcma 1905, 79—81 und 185—189,
mit Tav. XII—XV. Was wir vor Correras Arbeit wußten, bat Beeoch, Cam-
panien 73, zusammengefaßt.
2 Einen Teil der Schuld mag die für Italien durchaus nicht imrner zuver-
lässige Bibliograplxie des archäol. Anzeigers zum Jahrbuch des k. d. archäol. Insti-
tuts tragen. In ibr sind z. B. willkürlich Teile jener Atti der Neapler Akademie
hald ausgezogen, bald ignoriert. So fehlt denn darin gänzlich der Teil mit Gor-
reras Arbeit, die doch wohl infolge davon auch in Calvarys Bibliotheca classica
nicht erwähnt und somit auch in Altmanns Jahreshericht über die antike Plastik
bis 1905 Jahresber. iib. cl. Fortschr. d. Altertumswiss., 1908) nicht berücksichtigt
worden ist.
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