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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 11. Abhandlung): Über ein sasanidisches Rechtsbuch — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32157#0019
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Über ein sasanidisches Rechtsbuch.

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punkt stelien, so wurde vom Eickter die Hiuterlegung einer Kaution
gefordert, wie sie dem Wert des Streitgegenstands entsprach. Beim
dritten Termin ging das Verfahren mit der Verkiindigung des rechts-
kräftigen Urteils und der sich daraus ergebenden Folgen zu Ende.
Zur ßegründung und Beleuchtung für diese Darstellung hebe ich aus
dem MkD. folgende Sätze aus: 1) 12. 7 ff.: nej trt" ^o J) t

^2J£) neJ , ^ptKyt uft^-“ £ £)r ( J) jü,£ü j) tü: 1x0113 ^ Jeji >£oey to- 1 2 3-^
£ü J^ tto t xo^eDey jn) rr u zan räö ängon nipist Jcu pa nazdist
- ? - vicir lcunisn ku zanih (i) yut haö gätan kun u pa ditikar graiu
500 dra xm be apospärisn u pa sitikar sar, d. i. „Und betreffs der Ehe-
frau 1 ist so geschrieben: Bei der ersten Gerichtsverhanalung ist das
Urteil zu erlassen: cFühr die Ehe [weiter] mit Ausschluß des Beischlafs';
und bei der zweiten sind als Kaution 500 Drachmen zu hinterlegen,
und bei der dritten ist Sckluß“; — 2) 10. 16 ff. 2: ^oejt ^ tr*
irütt} +J)"£oey + ijkx tto (t) «53"^ Jt ))£X) jü Jü jö Jr* (tio) £ W-“et £ey üfO jo
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hac (pa) x vesih dästan visäst (u) pa evak - ? - vicir kunisn ku täk
dätostän sar bavet mä vizäd u pa - ? - i ditikar graw [i] havande
be apospärisn u pa sitikar eraxt, d. i. „Wenn er [der Kläger] sagt: '[Das
Grundstück,] das ich besitze, ist mein Eigentum, und vom Beklagten
wird mir der Besitz des Eigentums beeinträchtigt, so ist bei der ersten
Gerichtsverhandlung das Urteil zu erlassen: cBis das Gerichtsverfahren
zu Ende kommt, unterlaß die Beeinträchtigung 5; und bei der zweiten
Gerichtsverhandlung ist eine entsprechende Kaution zu hinterlegen, 3
und bei der dritten wird das Schuldig gesprochen“ 4; — 3) 11. 13 ff.:

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tdxsähihä tö däre u hac pasemar - ? - bavet.vicir kunisn ku

täk dätdstän sar bavet apäc apospär u pa ditikar graw [i] havande (u)
be apospärisn u pa sitikar eraxt u pa x vesih be apospärisn, d. i. „Wenn
er [der Kläger] sagt: cDu bist unbefugterweise in Besitz [der SacheJ,
und es von seiten der Beklagten zur Gerichtsverhandlung kommt, so

ist.das Urteil zu erlassen: cBis das Gerichtsverfahren zu Ende

komrnt, gib [die strittige Sacke] heraus 3; und bei der zweiten [Ge-
ricktsverhandlung] ist eine entsprechende Kaution zu hinterlegen, und

1 Um deren rechtmäßigen Besitz sich der Bechtsstreit dreht; s. oben S. 17.4ff.

2 Vgl. zur Stelle oben S. 18. 6 ff. und die Bemerkungen dazu.

11 3 Vgl. die Cautio de amplius non turbando des römischen Rechts.

4 Wörtlich: 'ist er schuldig’; s. zur Bedeutung des Worts unten S. 24. 4 ff.

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