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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 11. Abhandlung): Über ein sasanidisches Rechtsbuch — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32157#0021
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Über ein sasaniclisches Rechtsbuch.

21

dächtig. 1 Wie MliD. 9. 14 ff. auseinandergesetzt wird; kann sick
dieses Wenden (ii^efA vartemtan) im Saclienstreit bezieken 1. auf
die Zeit — Jiangäm —; zu der; 2. auf den (frükeren) Besitz-
kerecktigten —_^)i«u J daüdwar —; von dem; und 3. auf die Art und
Weise — 13m ce evenak —; wie die strittige Sacke erworben
wurde. 2 Handelt es sick um die Verantwortung wegen einer Straftat;

1 Auf S. 91 des MhD. findet sich eine lange Reihe von Vorschriften dar-

iiber, wessen man sich bei gerichtlichen Aussagen befleißigen soll, und insbe-
sondere, was man als belanglos oder schädlich fiir die Schöpfung eines gerechten
Urteils zu vermeiden habe. Es wird da gesagt, man solle sich bestimmt über das
'was?' (if^ ce) und iiber das 'wer?’ ()£ ke) des Streits erklären, sich nicht 'im
Durcheinander’ (jü4r i^o-fr neJ pa vimecdk, vimecalc) äußern, nicht erst 'mit Be-
stimmtheit und dann mit Zweifel’ (-*ü2Jy4V liü 1 -*üW nei pa evanh u pas
pa vimänikih); nicht aussagen ‘so hab ich gehört’ (^k^ 1 IW“ kum etön
äsnut) oder 'so hab ich gedacht’ (>t)fV invü-“ kum eton menit), nicht 'mitten
in der Aussage beim Erblicken des Prozeßgegners die Sprache verlieren (IWJ ,4 ^
[il^HKü] -‘üftr tfJlüSJ)" <?■£’ -*ü£ J anäar miyan i sox van Tca harnemär dlt

asoxPän [butanj) u. s. w.

Iclr fiige hier noch eine auf Zeuge naussage und -glaubwiirdigkeit be-
iügliche Vorschrift ein, die sich MhD. 73. 3 ff. findet: iein^ iP^)ift)ü sp-T
J wo^i V1R5-Y5 ^ ^ [1] 1^)3 i^v ^3 2J^e>o^) J 3]? H) 1 ^ r

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0 'rejr ,£üej) J )<?-4 )i nei 1 rü)r J-^ towo ka pes dätsivarän gowet ku man
hac an mart i nömUUik - ? - *) duzd lcart u än iamän duzdit man därom aparci
ösän i apärilc pa gökäTcih säyet ces än göwiSn ne pa nirmat i x veS guft; kä göwet
lcumän duzä kart u än zamän duzdit öSän i apärilc därend apar ösän i apärilc
pa gökäkih ne säyet ces än göwisn pa nirmat i x ves guft „Wenn er vor den
Richtern aussagt: ‘Ich habe bei einem gewissen andern Mann einstmals Dieb-
stahl begangen, und das zu clamaliger Zeit Gestohlene habe ich in Besitz’, so
ist er auch fiir die andern Dinge zur Zeugnisablegung geeignet, denn jene
Aussage ist nicht in eigenem Interesse gemacht; wenn er [aber] aussagt: 'Wir
haben Diebstahl begangen, und das zu damaliger Zeit Gestohlene haben die an-
dern [beim Diebstahl Beteiligten] in Besitz’, so ist er fiir die andern Dinge zur
Zeugnisablegung ungeeignet, denn jene Aussage ist in eigenem Interesse gemacht“.

2 Nur die beiden ersten Fälle werden mit Beispielen belegt. Zu 1. heißt
es: „Wenn er [der Beklagte] sagt: 'Vor einem Jahr ist [die Sache] von Mihryön
an mich gekommen’ . . und dann sagt: 'Vor zwei Jahren . ztt 2.: „Wenn er [der
Beklagte] sagt: '[Die Sache] war Farrox v s Eigentum, und von ihm wurde sie mir
gegeben . . .’, dann [aber] sagt er: 'Sie war Mihryöns Eigentum, und von ihm .

11 *) Wie ist^y^ 'antiquitus 1 zu lesen? S. noch MhD. 9. 6, 16. 2, 18. 11,

14, 28. 14, 60. 10, 86. 3. Das Petersburger Frahang 87. 3 umschreibt was
sicher falsch ist; Sv. pazandiert xämast, z. B. 4. 76, 89, 16. 8, 96,

wonach Salemann Bruchstück 18, allerdings zweifelnd, hämist liest. Ist clies
Wort in i-sn^ N. 12. 23 enthalten? Das erwähnte wäre dann eine Ver-
stümmelung daraus.
 
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