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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 11. Abhandlung): Über ein sasanidisches Rechtsbuch — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32157#0023
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Über ein sasanidisches Rechtsbuch.

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" udcI uriran. +jaßma zurück; d. i. 'Sclilagv, zu ai. hdnti — jAw.

jainti, und stammt aus cler alten Recktsspraclie. Diese Her-
kunft mag auck das ungewöknlicke x cles entspreckenden neupers.
Worts saxm erklären.

iceA’": ick kabe das Wort eraxt gelesen und mit ‘sckuldig * 2 3 üker-
setzt; muß aber einräumen, daß ick in beiden Stücken meiner Sache
nickt völlig siclier bin. Vgl. dazu Bartholomae IF. 12. 111 ff. und
Salemann Bruchstück 25; ferner West Avesta . . Studies 1. 188. Ich
tinde keine Möglichkeit; all die versckiedenen Wörter; clie lautlick und
cler Bedeutung nack zusammenzugekören scheinen; auck wirklick
auf gemeinsamer Gruncllage zusammenzubringen. Fast siekt es so
aus; als ob die Sprossen einer 'Wurzeß mit a xi und einer mit a xn
durckeinander gewirrt worden wären. Ich lese eraxt, weil das Wort
allermeist treA 5 * *" gesckrieben wird — so MhD. 7. 8; 8. 7; 9. 3; 15;
10. 2, 1, 9; 10; 11. 2, 4, 1, 9, 15; 83. 15; 97. 15; 102. 8; GAb. 9. 2, 4,
GrBd. ^37. 3; ferner PY. zu Y. 31. 3; 19; 47. 6, 51. 9 in Spiegels
Ausgabe 1 —; weil es clie jüdisckpersischen Texte in der Form nn5“i ,,N
eraxtah entkalten (s. deLagarde Pers. Stud. 71), uncl encllick gemäß
cler Pazandierung cles GAb. eräxt. 2 Aber es finclet sick auck

gesckrieben; das auf erixt zu deuten sckeint — so einmal 9. 2,
aucli im MkD. —, 3 und dazu wieder stimmt clie Pazandlesung des
Sv. öraxt. Als Grunclbedeutuug cles Verbums könnte wokl 'für
tiberfükrt und sckuldig erklären; damnare; condemnare’ genommen
werden; eraxt wäre dann 'überfükrt; für schuldig erklärt; verdammt;
sckuldig; sckuldbeladen; verworfen 11; die letztangefükrte Bedeutung
kommt clem jüdpers. Wort zu. Nicht selten wird eraxt im Gegensatz
zu icerp buxt gebrauckt; 4 wozu man IIorn NpEt. 270; Hübschmann
ArmGr. 1. 222, Salemann ManStucl. 1. 60 vergleicken möge. Mir
sckeint da die Bedeutung cfür sckuldig erklärfi verdammt’ im Gegen-
satz zu Von Sckuld freigesprocken; erlöst’ sekr wolil zu passen.

" 1 Spiegel hat, offenbar infolge eines Mißverständnisses, ttfA 5“ drucken

lassen.

2 Ein Wort airäkht verzeichnet West SBE. 5. 394; er übersetzt es mit
'unmjured’, was mir nicht verständlich ist. Ich kenne den Wortlaut des Ur-
texts nicht, vermute aber, daß auch hier, wie oft an andern Stellen (s. weiter
unten), eraxt und buxt einander gegenübergestellt sind. .

3 Ich halte aber einfache Verwechslung mit icexv = 1. rist 'verletzt’
und 2. rext ‘ausgegossen’ wohl für möglich.

4 Man beachte auch die Eigennamen mpS. yazdänbuxt und mpB. yaza-

täneraxt (yazäaneraxt, ce>0 J- u>‘iX} GrBcI. 231. 3), d. i. 'von Gott erlöst’ uncl

'von Gott verclammt’, letzteres der Schimpfname flir einen der Söhne Fräs-

yäps; s. West SBE. 5. 135 (falscli Justi NB. 146).

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