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Hampe, Karl [Hrsg.]; Baethgen, Friedrich [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 13. Abhandlung): Mitteilungen aus der Capuaner Briefsammlung (I/II) — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32159#0021
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Mitteilungen aus der Capuaner Briefsammlung I, [I.

21

Rogäfius itaque, si non pro vestra, pro vestrorum saltim laude
deposcimus, quatinus onmi mora seposita aperientes eraria a vestra,
que nil faciunt, quod b diu sternit laus c, si unquam opprobrium d
nominis vestri vultis abstergere et laudem volDis perpetuam 0 com-
parare, veniatis cum auxilio vestro et hostes vobis subiugare cure-
tis, qui se ultro vobis offerunt subiugandos, quia tempus et locus
est, in quo nomen vestrum usque ad siclera potestis extollere et
dominatus vestri potenciam lacius ampliare. Scimus autem, quod
iram f concipietis ex verbis nostris g, set plus mellis habet eorurn
amaritudo, quarn non habeat adulancium vobis felliculosa dulcedo.

II.

Capuaner Irrungen im Jahre 1202. 51)

Rainald, der junge Erwählte von Capua, war in den ersten
Jahren seiner prokuratorischen Amtsführung wahrlich nicht auf
Rosen gebettet. Zu den wilden Kriegswirren. welche die Provinz
clurchtobten, Besitz und Einkünfte seines Erzbistums verschlangen,
zu cler äußerst heiklen Lage, in die er zeitweise durch den Abfall
seiner Verwandten von der Sache des Papstes geriet, traten irn
Jahre 1202 noch besondere Mißhelligkeiten, über die uns einige
Briefe der Pariser Sammlung Auskunft geben.

Soviel wir sehen, hat Ruinald das Vertrauen des Papstes, der
ihm irn Frühjahr 1200 trotz des Widerstrebens einer Minderheit der
Wähler bis zur Erlqngung des vollen kanonischen Alters die Pro-
kuratur des Capuaner Erzbistums übertrug, niemals getäuscht; in
allen Wirren und Parteischwankungen jener Zeiten blieb er — ganz
im Gegensatz zu seinern wankelmütigen Vater — stets ein treuer
Anhänger der päpstlichen Regentschaft, bis zu einem gewissen Grade
sogar ihr Vertrauensmann, wie aus seiner laufenden Berichterstat-

a) erraria Hs. — b) quid Hs. — c) Da sicli diese Worte der Tjberlieferung
der Hs. (diu stmclaus) eng anschließen und immerhin einen Sinn geben („ivas
lange die Lobpreisung ausbreitet“), so wage ich nicht zu ändern, zumal der Sinn
durch das laudem perpetuam wieder aufgenommen wird. — d) approbrium Hs. —
e) perpetuum Hs. — f) So ivohl statt vera Hs. — g) vestris Hs.

51) Dieser Abschnitt berubt zum großen Teil auf den Vorarbeiten meines
Mitarbeiters F. Baethgen.
 
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