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Boll, Franz; Antiochus <Atheniensis>; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 16. Abhandlung): Griechische Kalender: 1. Das Kalendarium des Antiochos — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32162#0034
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34

Pranz Boll:

48, 51, 64, 68 b, 72, 74, 76, 77, 80, 86, 87 b, 92, 97% 97% 115.
Bemerkenswert sind die direkten Bernhrungen mit Demokrit (in
dem Ausdruck, nicht genau im Datum) n. 92, Euktemon 107, 109,
Eudoxos 16) n. 7, nach der weniger gesicherten Lesart auch n. 21.
Direkt auf Ägypten verweist in den Angaben der Paralleltradition
die zu n. 58 verglichene; bei Antiochos verweist darauf n. 59.

Kein Feliler, sondern wohl ebenfalls Anzeichen für ägyptischen
Ursprung ist die Abweichung von den Vulgatkalendern bei n. 62.
Etwas früher als in den bisher bekannten Kalendern ist die Phase
n. 60 angesetzt. Auffallend früh sind die Phasen n. 16 b, 24, S5 a
imd 88, 87 a, 96 und 97 b; einen genügenden Erktärungsgriiid für
diese Neigung, zu früh zu datieren, die allerdings auch in zahl-
reichen anderweitigen Ivalenderangaben Paratlelen hat 17), kann ich
niclik angeben, da die oberflächlichen Bezeichnungen nach Stern-
bildern -— Hydrochoos, Südl. Fisch, Schwanz des Stiers, Hyaden,
Pleiaden — zumeist eine zu wenig exakte Unterlage für die Be-
rechnung bieten würden. Die beiden Fälle Hyaden und Südlicher
Fisch (16 b und 96), wo Ptolemaios’ Berechnungen sich vergleichen
lassen, zeigen. daß auch die südliche Lage des Beobachtungsortes
die Angaben nicht erklären könnte. — Für die Fehler in 106 und
110 wurde der wahrscheinliche Erklärungsgrund — Verschiebung
in die nebenstehende Kolumne — schon oben bemerkt.

Im ganzen ist auch in diesen vageren Angaben cler Vulgat-
tradition die Zahl der Fehler verhältnismäßig gering (etwa 8—10)
gegen 40 zulässige. Dabei sind, wie billig, die bloßen handgreiflichen
Überlieferungsfehler, die in ähnlichen Kalendern zum Teil noch
häufiger als hier sich zeigen, beiseit.e gelassen; auch in manchen
von den übrigen Fällen mag dieser Erklärungsgrund noch zutreffen.

Wichtiger sind nun aber die Phasen cler Einzelsterne, clie ich
auf der nachstehenden Tabelle veranschauliche. 18) Der Zusammen-

16) Über des Clodius Verhälüiis zu Eudoxos vgl. Wachsmuths Prolegomena,
p. XLIV. Wir gewinnen in Antioclros also eine Parallelüberlieferung zu jener
sonst vor allem auf römischem Boden nachweisbaren Kalendertradition, die
wenigstens nach Mommsens und Wachsmuths Ansicht dem römischen Bauern-
kalender zugrunde liegt.

17) Eine konstante Neigung, um einige — drei, einmal vier — Tage zu früh
zu datieren, hat beispielshalber Piehm in dem zweiten der neugefundenen Mile-
sischen Parapegmata zum Zeichen des Schützen nachgewiesen (SB A 1904, S. 754).
Vgl. auch die Beilage II in Boeckhs Vierjähr. Sonnenkreisen, S. 393 ff.

18) Es zeigt sich dabei, daß nur bei einzelnen Sternen alle 4 Phasen an-
gegeben sind. Ich möchte nicht dafür einstehen, daß dies nur der Überlieferung
 
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