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Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 2. Abhandlung): Griechischer Liebeszauber aus Ägypten auf zwei Bleitafeln des Heidelberger Archäologischen Instituts — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32148#0005
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Griechischer Liebeszauber aus Agypten. 5

und durch einen kleinen Zwischenraum zwischen den zwei Worten
begünstigte Vorstellung, als habe (OPKONI dagestanden, ist irrig; das
vermeintliche Jota ist nur ein zufälliger Kritzer. — Zeile 2: Ob das
H am Schluß je dagestanden hat, bleibt zweifelhaft; der Rand ist
freilich verbogen und dadurch stark abgescheuert, so claß schon das
vorhergehencle Jota nicht mehr gut sichtbar ist. — Zeile 9: Es ist
auf dem Original nur TTAI zu lesen, während man nach der Photo-
graphie irrig annehmen würcle, clah sich noch TTAN erkennen lasse.
Ob je TTAN dagestanden hat, muß dahingestellt bleiben, wegen der
Verscheuerung des Randes. — Zeile 11: Das falsche HN statt ON
ist ganz unzweicleutig; schwerlich hat der Schreiber durch die
eigentümliche rundliche Verlängerung des ersten Balkens von H eine
Korrektur dieses Buchstabens in ein 0 andeuten wollen; eher ist
es der Rest des £, das in der folgenden Zeile darunter stehen
muüste. — In Zeile 12 ist nur T noch ganz cleutlich. Der auf der
Photographie entstehfc.de Schein, als ob der Schreiber hier mit
seiner Zeile becleutend nach links vorgerückt wäre, trügt; inWirk-
lichkeit steht der erste Buchstabe auch hier erst unter dem ersten
cler Vorzeile. Angesichts des Raumes kann kaum je mehr als TM£C
von dem Namen Tjuecriujq dagestanden habeu.

Täfelchen II.

TTo(r|crov Nikiiv A[ttoX
Xuuvoöto^

epaohf]vai TTaviou 3

toc; öv (korr. aus ijv) ereKev
Tpecnuj«; em e<jtTÖC> 5

fthvaq

Die Buchstaben auf diesem Täfelchen sincl, wie das Faksimile
zeigt, größer und meist auch schöner und gleichmäßiger als die der
andern Tafel; nur das 'A[Tro\]XujvoÖTO(; in Zeile 1 und 2, clas nach-
träglich hineingeflickt scheint, ist kleiner geschrieben. — Zeile 4 ist
zunäehst wie auf der andern Tafel HN geschrieben gewesen; claraus
hat cler Schreiber auf eine ziemlich unzulängliche Weise ON ge-
macht (für die Form des 0, die dadurch entsteht, kann clas 0 in
ACONOY Täfelchen I, Zeile 6, verglichen werclen). — Zeile 5: Ich
habe lange gezweifelt, ob nach dem die Zeile jetzt schlielenden £
noch ein Buchstabenrest zu sehen sei; indes möchte ich nach
wiederholter Betrachtung cles Originals bei verschiedener Beleuch-
tung doch glauben, dab der Strich, der am äubersten Rande rechts
 
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