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Franz Boll:
(Liiivag, das von der dritten Person auf einmal in die erste fallen
würde, fehlt aucli der Raum, und an erri e [eKjjut'ivai; wird niemand
glauben wollen. So bleibt docli nur die ohnebin zunächstliegende
Auffassung von (ufjvay als Monate und damit die Auffassung von
£ als Zabl, oder wenn ein TT (oder T) gefolgt ist, clie Ergänzung
zu STTTA, wie sie mir auclr Wünsgh sogleich vorgeschlagen bat.
Was nun freilich mit diesem eTii e[TTrd] |uflva<g (oder, weniger wahr-
scheinlich, em e lurjvag) gemeint sein soll, ist jnicht sogleich zu
sagen. Die Übersetzung, clah sich Nike cauf sieben Monate’ in
Panttts verliehen soll, erscheint lächerlich; wer sich an die Maxime
hält „ich will sie haben, doch nicht lang behalten“, wird kaum
die ITöUe für seine Liebesaffären bemühen. f/0\uj tuj Ti]q £uufj<5
auTÜiv xpovcu will Domitiana den Geliebten Urbanus in der großen
Bleitafel von Hädrumetum besitzen 12, und ähnliche Beispiele (töv
diravTa Tv]q Tujfjq aÜTrj<; XP0 V0V) °d er OPOtTa TiavTa) fmden sich in
Zauberpapyri 13; ÖTTuuq öiaqeivq ejue qpiXiüv euuc; ötou elq "Atöi'iv
dqplKnTai 14 oder cin omne tempus’ 15 — das pflegt sich der Liebende
zu wünsehen. So scheint nur die anclere Möglichkeit zu bleiben,
das €tti eTTTa octer TrevTe juipvag zu Trolipöov zu ziehen, so daß dem
Totengeist zur Erfüllung seines Auftrages eine Erist gesetzt wird:
bis dahin soll sich also Nike in Pantus verlieben. Auch clas be-
friedigt nicht ganz und steht im Widerspruch zu der Praxis der
Zauberpapyri und Fluchtafeln, in clenen die Forderung TdxiöTa, Tipv
TaxiöTiqv, Taxu Taxu f|ör| rjbrj immer wiederkehrt. 16 cUt arnet me
Felicem quem peperit Fructa ex hac die ex hac hora’ steht
auf einer Fluchtafel aus Hadrumetum (n. 266 bei Audollent):
das zeigt anschaulich gerade durch die im übrigen wörtliche Über-
einstimmung mit unsern Täfelchen, was man hier erwarten sollte.
Ist wirklich em eTTTa jurjvaq in diesem Sinne zu verstehen, so möchte
ich am ehesten glauben, daß in dem von Pantus ocler dem Schreiber
benutzten Rezepte stand, wenn er den Zauber richtig ausführe,
werde ihm in 7 (oder 5) Monaten die Geliebte gehören, und daß
clas einfach mit abgeschrieben wurde, in der Scheu, von der Vor-
lage abzuweichen. Es ist zuzugestehen, daß solche Befristung einer
12 Wünsch, Defix. tab. p. XVII sq. = Audollent, n. 271.
13 Vgl. Fahz, a. a. 0., S. 138 und 143.
14 In den von Wessely in dem genannten Programm mitgeteilten Papyrus.
35 Audollent, n. 231, 12.
36 „Bring N. daughter of N. to this place in whicli I am, quickly in these
moments of to-day“ auch in dem demotischen Zauberpapyrus, verso col. XIX.
Franz Boll:
(Liiivag, das von der dritten Person auf einmal in die erste fallen
würde, fehlt aucli der Raum, und an erri e [eKjjut'ivai; wird niemand
glauben wollen. So bleibt docli nur die ohnebin zunächstliegende
Auffassung von (ufjvay als Monate und damit die Auffassung von
£ als Zabl, oder wenn ein TT (oder T) gefolgt ist, clie Ergänzung
zu STTTA, wie sie mir auclr Wünsgh sogleich vorgeschlagen bat.
Was nun freilich mit diesem eTii e[TTrd] |uflva<g (oder, weniger wahr-
scheinlich, em e lurjvag) gemeint sein soll, ist jnicht sogleich zu
sagen. Die Übersetzung, clah sich Nike cauf sieben Monate’ in
Panttts verliehen soll, erscheint lächerlich; wer sich an die Maxime
hält „ich will sie haben, doch nicht lang behalten“, wird kaum
die ITöUe für seine Liebesaffären bemühen. f/0\uj tuj Ti]q £uufj<5
auTÜiv xpovcu will Domitiana den Geliebten Urbanus in der großen
Bleitafel von Hädrumetum besitzen 12, und ähnliche Beispiele (töv
diravTa Tv]q Tujfjq aÜTrj<; XP0 V0V) °d er OPOtTa TiavTa) fmden sich in
Zauberpapyri 13; ÖTTuuq öiaqeivq ejue qpiXiüv euuc; ötou elq "Atöi'iv
dqplKnTai 14 oder cin omne tempus’ 15 — das pflegt sich der Liebende
zu wünsehen. So scheint nur die anclere Möglichkeit zu bleiben,
das €tti eTTTa octer TrevTe juipvag zu Trolipöov zu ziehen, so daß dem
Totengeist zur Erfüllung seines Auftrages eine Erist gesetzt wird:
bis dahin soll sich also Nike in Pantus verlieben. Auch clas be-
friedigt nicht ganz und steht im Widerspruch zu der Praxis der
Zauberpapyri und Fluchtafeln, in clenen die Forderung TdxiöTa, Tipv
TaxiöTiqv, Taxu Taxu f|ör| rjbrj immer wiederkehrt. 16 cUt arnet me
Felicem quem peperit Fructa ex hac die ex hac hora’ steht
auf einer Fluchtafel aus Hadrumetum (n. 266 bei Audollent):
das zeigt anschaulich gerade durch die im übrigen wörtliche Über-
einstimmung mit unsern Täfelchen, was man hier erwarten sollte.
Ist wirklich em eTTTa jurjvaq in diesem Sinne zu verstehen, so möchte
ich am ehesten glauben, daß in dem von Pantus ocler dem Schreiber
benutzten Rezepte stand, wenn er den Zauber richtig ausführe,
werde ihm in 7 (oder 5) Monaten die Geliebte gehören, und daß
clas einfach mit abgeschrieben wurde, in der Scheu, von der Vor-
lage abzuweichen. Es ist zuzugestehen, daß solche Befristung einer
12 Wünsch, Defix. tab. p. XVII sq. = Audollent, n. 271.
13 Vgl. Fahz, a. a. 0., S. 138 und 143.
14 In den von Wessely in dem genannten Programm mitgeteilten Papyrus.
35 Audollent, n. 231, 12.
36 „Bring N. daughter of N. to this place in whicli I am, quickly in these
moments of to-day“ auch in dem demotischen Zauberpapyrus, verso col. XIX.