Die Heiclelberger Akademie hat ihrem Interesse an der Heraus-
gabe der Capuaner Briefsammlung des Cod. lat. 11867 der
Pariser Nationalbihliothek durch Bewilligung einer fortlaufenden
Unterstützung Ausdruck gegeben. Es handelt sich hier nicht
um eine bekannte, etwa nur in schlechtem Drucke vorliegende
Sammlüng, über die man sich leicht unterrichten könnte, sondern
um eine wertvolle ungedruckte Ouelle zur Geschichte der
staufischen Herrschaft in Sizilien. Abgesehen von meinen eignen
Schriften im letzten Jahrzehnt ist, nichts Gedrucktes darüber
zu fmclen. 1) Da dürfte es wohl am Platze sein, den die Edition
vorbereitenden Arbeiten, die ich an clieser Stelle folgen zu lassen
gedenke, ein kurzes orientierendes Wort über Überlieferung, In-
halt uncl Bedeutung jener Sammlung vorauszuschicken. -
Als ich im Frühjahr 1897 in der Pariser Nationalbibliothek
als Mitarbeiter der Monumenta Germaniae historica vorwiegend
für die Ausgabe karolingischer Briefe zu kollationieren liatte,
pflegte ich neben dieser Hauptarbeit täglich einige Codices durch-
zusehen., die wegen dieser oder jener unbestimmten Ivatalog-
angabe meine Neugier gereizt, hatten. Rhythnten, nach Art der
Carmina Burana, zum Teil schon bekannt und benutzt, hatten
mich nach einer Angabe im Archiv cler Gesellschaft f. cilt. deutsche
Geschichtslmnde VIII, 289 auf den Cod. lcit. 11867 membr. s. XIII.
ex. geführt, in dem ich dann schon bei flüchtiger Durchsicht
einen höchst interessanten, wenn auch völlig ungeordneten
Sammelband fand. Namentlich in gewissen Gruppen von Briefen
erkannte ich sogleich trotz ihrer formelhaften Herrichtung eine
wichtige und völlig unbekannte Ouelle zur Jugendgeschichte
Einzig Giuseppe Paolucci, La giovinezza di Federigo 11. di Svevia
e i prodromi della sua lotta col papato, Atti della R. Accademia di Palermo,
scrie terza, vol. 6, 1901, hat sich einen von mir in der Histor. Zeitschr.,
Bd. 88 (1899) in Übersetzung gebrachten Brief mit der Schilderung des
jugendiichen Friedrich II. abschriftlich verschafft und nicht ohne Fehler
abgedruckt.
gabe der Capuaner Briefsammlung des Cod. lat. 11867 der
Pariser Nationalbihliothek durch Bewilligung einer fortlaufenden
Unterstützung Ausdruck gegeben. Es handelt sich hier nicht
um eine bekannte, etwa nur in schlechtem Drucke vorliegende
Sammlüng, über die man sich leicht unterrichten könnte, sondern
um eine wertvolle ungedruckte Ouelle zur Geschichte der
staufischen Herrschaft in Sizilien. Abgesehen von meinen eignen
Schriften im letzten Jahrzehnt ist, nichts Gedrucktes darüber
zu fmclen. 1) Da dürfte es wohl am Platze sein, den die Edition
vorbereitenden Arbeiten, die ich an clieser Stelle folgen zu lassen
gedenke, ein kurzes orientierendes Wort über Überlieferung, In-
halt uncl Bedeutung jener Sammlung vorauszuschicken. -
Als ich im Frühjahr 1897 in der Pariser Nationalbibliothek
als Mitarbeiter der Monumenta Germaniae historica vorwiegend
für die Ausgabe karolingischer Briefe zu kollationieren liatte,
pflegte ich neben dieser Hauptarbeit täglich einige Codices durch-
zusehen., die wegen dieser oder jener unbestimmten Ivatalog-
angabe meine Neugier gereizt, hatten. Rhythnten, nach Art der
Carmina Burana, zum Teil schon bekannt und benutzt, hatten
mich nach einer Angabe im Archiv cler Gesellschaft f. cilt. deutsche
Geschichtslmnde VIII, 289 auf den Cod. lcit. 11867 membr. s. XIII.
ex. geführt, in dem ich dann schon bei flüchtiger Durchsicht
einen höchst interessanten, wenn auch völlig ungeordneten
Sammelband fand. Namentlich in gewissen Gruppen von Briefen
erkannte ich sogleich trotz ihrer formelhaften Herrichtung eine
wichtige und völlig unbekannte Ouelle zur Jugendgeschichte
Einzig Giuseppe Paolucci, La giovinezza di Federigo 11. di Svevia
e i prodromi della sua lotta col papato, Atti della R. Accademia di Palermo,
scrie terza, vol. 6, 1901, hat sich einen von mir in der Histor. Zeitschr.,
Bd. 88 (1899) in Übersetzung gebrachten Brief mit der Schilderung des
jugendiichen Friedrich II. abschriftlich verschafft und nicht ohne Fehler
abgedruckt.