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Hampe, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 8. Abhandlung): Über eine Ausgabe der Capuaner Briefsammlung des Cod. lat. 11867 der Pariser Nationalbibliothek — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32154#0016
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16 K. Hampe : Über eine Ausgabe der Capuaner Briefsammlung.

der Monumenta Germaniae historica ist leider noch sehr weit von
diesen Aufgaben entfernt. Es wird sich zwar meines Erachtens
auf die Dauer kaum vermeiden lassen, auc.h diese Abteilung, wie
die Scriptores, Leges und Diplomata mit einem größeren Stabe
von Mitarbeitern auszustatten, um den Gang der Edition, welche
bis jetzt die Karolingerzeit noch nicht überschritten hat, rascher
und von verschiedeneren Seiten her zu fördern. Aber, sofern
man die chronologische Folge, wie das doch wohl zweckmäßig ist,
einhält, werden selbst dann vermutlich noc.h Jahrzehnte vergehen,
bis das 13. Jahrhundert erreicht wird. So müssen, wenn die
Forschung auf diesem Gebiete nicht lahmgelegt werden soll,
vorderhand a.ndere Gesellschaften helfend einspringen.

Von den Sammlungen des 13. Jahrhunderts empfiehlt sich die
Capuaner als die erste in der Reihe fiir eine Edition am meisten.
Andere mögen, sofern sich die Gelegenheit bietet, folgen; aber auf
keine andere sollte die Ha.nd gelegt werden, ehe sich nicht eine
sichere Editionsmöglichkeit zeigt; denn diese Aufgaben sind so
schwierig und weitaussehend, daß jede Lösung, von welcher Seite
sie auch erfolgt, mit Freuden zu begrüßen wäre, während ein vor-
zeitiges Reservieren nur allzu leicht hemmend auf die Arbeit.
anderer wirken könnte. —

Auch fernerhin steht mir für die vorbereitenden Arbeiten zur
Herausgabe der Capuaner Sammlung nur eine sehr beschränkte
Zeit zur Verfügung. Ich denke in ähnlicher Weise wie bisher
einzeinc Gruppen von Briefen zu behandeln. Ihre vorläufige
Veröffentlichung soll, wie schon gesagt, die spätere Edition von
längeren Erläuterungen entlasten; zugleich möchte sie Freunde
des Unternehmens nach wie vor hinsichtlich der Textgestaltung
zu Verbesserungsvorschlägen einladen, die für die defmitive Aus-
gabe mit Dank benutzt, werden würden. Herr stud. phil. Friedrich
Baethgen wird mich vorderha.nd bei diesen Arbeiten unterstützen.

Es dürfte sich außerdem empfehlen, die Pariser Handschrift.
selbst nochmals durchzusehen und die in Betracht kommenden
Abschnitte in photographischem Bilde festzuhalten, um bei allen
Emendationsversuchen stets die genaue paläographische Gestal-
tung vor Augen zu haben.

So hoffe ich, die Aufgabe — zwar nicht in absehbarer Zeit
zum iVbschlnß führen, aber sie doch ständig Schritt für Schritt
weiter fördern zu können.

C. F. Wintersche Buchdruckerei.
 
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