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Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 1. Abhandlung): Griechische Kalender: 2. Der Kalender der Quintilier und die Überlieferung der Geoponica — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32163#0019
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Griechische Kalender. II.

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einanderznhalten. Alles nämlich, was er mit schwarzer Tinte ge-
schrieben hat, gibt makeclonische Monatsnamen und Datierungen
in römischer Art nach Kalenden, Nonen und Iden; dagegen zählt
alles, was rot geschrieben, also durchschossen gedruckt ist, und
dazu clie im Apparat zu fmdenden Randnotizen, nach den rö-
mischen Monatstagen vom ersten bis zum letzten jeden Monats, wie
noch wir es gewohnt sincl. Das sind also fremdartige Zusätze und
in der ganzen Art, wie sie in V eingeschrieben sind, auch aufs
deutlichste als ursprüngliche Randhemerkungen kenntlich. Und
aucli ihre Herkunft ergibt sich bald: es zeigt sich, clah alles, was
rot geschrieben ist (also alle cliese Randbemerkungen in uncl außer
clem Text) aus dem Kalender cles Aetios exzerpiert ist und zwar
wörtlich, mit ein paar gleichgültigen Abweichungen im Wortlaut,
clie ich nicht eigens zusammenstelle, und einigen Varianten und
Auslassungen, die in cler Note 10) verzeichnet sind. Man versteht
jetzt, welclren Sinn es hat, wenn der Konrpilator von V ocler viel-
rnehr seiner Vorlage, in der die roten Notizen nocli ausschliehlich
am Rande standen, clen Aetios-Kalender als eEfjTRcrns Kahapd Kai
dcrcpaXij^ bezeichnet: wie er ihn vollständig nachher in continuo
wieclerholte, so hat er ihn hier schon im Einzelnen in cler Ab-
sicht, clie Vergleichung zu erleichtern, an clen Rand gesetzt.

2. Die Quintilier und ihr Kalender in den Geoponica.

Mit clen in roter Tinte geschriebenen Einträgen fallen alle rne-
teorologischen Remerkungen nebst den inedizinischen Anwenclungen
weg, abgesehen von dem Beginn cler Etesien und Ornithien. Es
bleiben also als ursprünglich nur clie eigentlichen dOTepcuv eTnioXai
xai öücreic;; ich bezeichne sie, also alles in V schwarz geschriebene,
mit Q und spreche weiterhin nur rnehr von diesem eigentlichen
Texte. Er ist als Auszug aus Quintilius hezeichnet: KaTd Kuiv-
tiXXiov. Was ist damit gemeint, uncl dürfen wir dieser Angabe
vertrauen P

Es gah im 2. Jahrhundert nacli Ghristus ein bekanntes Brüder-
paar, Sex. Quintilius Condianus und Sex. Quintilius Valerius Maxi-
mus, die durch ihre Eintracht herühmt, ja sprichwörtlich wurden.

10) P. 289, 1G Wachsm. 'AupiA.\iuj \Z‘ V. 290, 5 TTA.oiabec (statt 'Tabeq) V.
9 f) Mcuuj e' (statt <;') Y. 15 k' V. 16 felilt Trpö buo ripepdjv Y. 291, I evtoTe
bis ppepujv fehlt V. 4 büo (statt TpuLv) V. 16 kt' V. 17 rrpö Tpuuv fipepujv
fehlt V. 292, 4 -rrpö pidi; ijpepac felilt V. 9 \Z' V. Tf| e£fic fehlt V. 18 Ka' V.
293, 3 kZ' V.
 
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