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Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 1. Abhandlung): Griechische Kalender: 2. Der Kalender der Quintilier und die Überlieferung der Geoponica — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32163#0023
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Griechische Kalender. II.

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reichen Verhandlungen über die Herkunft und den Wert der ähn-
lichen Autorenlemmata bei Parthenios und Antoninus Liberalis seit
Herchers hekanntem Aufsatz 22) können veranschaulichen, dah die
Sache mit der Verdächtigung oder Alhehnung solcher Lemmata
noch nicht abgetan ist. aucli da, wo sie dem Autor selbst nicht an-
gehören.

Eine vollständige Untersuchung des Problems beabsichtige ich
nicht; sie würde auch den Rahmen dieser Arbeit völlig sprengen
müssen. Wohl aber möchte ich auf einiges neue Material hin-
weisen, das für die Entscheidung von Wichtigkeit ist; es ist mir bei
der Beschreibung der griechischen Astrologenhandschriften in deut-
schen Bibliotheken begegnet, wird also bei systematischem Suchen
sich gewih noch sehr vermehren lassen. Zunächst ein Beispiel aus
der Berliner Hs. gr. 76 = Phillipp. 1480 saec. XV. Sie enthält f. 14
vier kleine Kapitel: 1. npoTViucmKä Xe\fivr)<;(?) Kaipou (beginnend
Tpnaia pev ktX.); 9. eins ohne Titel, mit dem Anfang npivoi Kai
bpbec;, über Vorzeichen für die Art des Winters; 3. eins über R.egen-
vorzeichen (TptTaia Kai TeTapTaia oucra beginnend); 4. eins nepi
TlMou Kai ZeXpviiIch habe gezeigt 23), dah das erste dieser Iva-
pitel = Geop. I 2, das zweite = I 4, das dritte = 13, 1—5 ist. 24)
Die Hand eines späteren Besitzers oder Bibliothekars etwa des
XVI. Jahrhunderts hat zum ersten dieser Kapitel beigeschrieben
Prognostica Sereni episcopi, zum dritten Bdcrcrou MapTuuvuiuou, zum
vierten leurjpiavou uepi 'HXiou Kai XeXfivr^; diese Abschriften ver-
danken ihren Ursprung zum gröberen Teil lediglich argen Ver-
lesungen der halb oder ganz erblahten älteren Titel; in HpoTvuu-
crTiKa leXf]vr|c; Kaipou glaubte cler Gelehrte zu finden üpoTV. leppvou
emcrKOTTou, uncl clas seltsame MapTuuvupou ist gewih. nur aus paKpo-
Tepou verlesen. 25) Nur für clas Wort Bdcrcrou muß man wohl oder

22) Hermes 12 (1877), 306 ff. Vgl. Rohde, Gr. Roman * 2 122 ff.; E. Martini
in den Vorreden seiner Ausgaben der beiden Schriftstelier; E. Bethe, Hermes 38
(1903), 608 ff.; 39, 5.

23) Catal. codd. astr. gr. VII, 54, 1.

24) Die Varianten seien kurz notiert: Geop. ed. Beckh, p. 6, 7 kcu felilt in
der Berl. Hs.; 10 eäv be ti; 11 iv auTp; 13 Kai fehlt; 17 — p. 7, 1 Kai ävareX-
Xovti — bp\oi fehlt; 4 uaeij eiöiv; bieöKebaöpeva; 7 KpdZouaa; 9 KpdCovreq;
13 öppaivei; 15 iravöeX.rivo<; be ouöa; 16 ei; 18 äA.U)vec] ä\A.ai (falsch); 19 uudp-
Xouöai; öpud-pÖTepoc; 21 iäv Ttepi; 23 vecpeoc;; pe\av fehlt; p. 8, 1 Ti VOVTaH

2 be fehlt; 3 f] eupou fehlt; upoopaTeov] upoöboKäv xpn; 4 ÖKeiOev — b£] äuö
tgu vötou ö'|ußpou<;, dmö be tou ßopeou; 5 em] öti; \f]pviai; ai fehlt; 6 eiri] KaO-’;
7 cpaivojLievri. P. 9, 13 ahec Kai fehlt; 15 paKpÖTepov xe'fnbva öppciHouo'-

25) Wie weit die Aufschrift Zeuppiavoö bei dem vierten dieser Kapitel, das
 
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