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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 4. Abhandlung): Ein Heidelberger Fragment aus Menanders Perikeiromene: mit 1 Faks — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32166#0004
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G. A. Gerhard:

Der Nutzen, den uns der Heidelberger Fetzen verspricht, liegt
in der Möglichkeit, für die 18 Verse oder eigentlich nur Vershälften
den Gairener Text (C) durch einen älteren Paralleltext zu kon-
tröllieren. Wir waren in dieser glücklichen Lage schon einmal,
und zwar für eine Strecke fast dreimal so grofi, nämlich für die
48 Verse 230—277 der Perikeiromene, in denen die Leipziger Seiten
1, 2 und das Gairener Blatt E 3, 4 zusammentreffen. Das Ergebnis
ist hier für den Gairener P. im ganzen günstig gewesen (Koerte,
Menandrea, p. XII). Zwar war bei den neun Differenzen zwischen C
und L nur zweimal C in Kleinigkeiten im Recht (236, 245; Schreib-
und orthogr. Fehler). Aber clie sieben in L vermiedenen Fehler von
G (230, 236, 242, 246, 270, 271, 274) waren so leichter Natur,
daß sie mit einer Ausnahme (274) schon vor der Auffindung der
Leipziger Blätter richtig korrigiert worden waren. Einmal (271)
hatte C selbst seinen Fehler nachträglich verbessert, ein andermal
(270) umgekehrt L den Fehler von C nachträglich aufgenommen.

Wir werden nun gespannt sein auf das Resultat der Ver-
gleichung zwischen C und 7/(eid.). Die Zahl der Verschiedenheiten
beträgt hier für die 18 Vershälften ebensoviel (9) wie für die 48 Verse
zwischen C und L, d. h. im Verhältnis beinahe das Dreif'ache. Zur
leichteren Prüfung der Abweichungen hebe ich sie in dem folgenden
ergänzten Abdruck des Heidelberger Papyrus (der, abgesehen von
der Einführung der Worttrennung, streng clem Original folgt) durch
Fettdruck heraus. Voranschicken muß ich nur noch die Bemerkung,
daß cler P. von Lesezeichen bloß den Trennungspunkt über dem
i von tva (43) bietet. Zur Bezeichnung des Personenwechsels nach
V. 51 müssen wir unter dem verlorenen Versanfang die Paragraphos
vermuten; der Doppelpunkt in der Zeile, den die andern Texte
überdies zum gleichen Zwecke anzuwenden pflegen, fehlt. Korrek-
turen oder Varianten gibt es nicht, ebensowenig gab es wohl
Personenangaben ocler Bühnenanweisungen (7uap£7rqpa(pai).

Es folgt der P., das obere Randstück einer Kolumne aus einer
guten Rolle.

wie einerseits der von Grenfell-Hunt Ho the early part of the second century or
even to the end of the first' vindizierte Pindar P. Oxy. III, 408 und andrerseits
der mit Sicherheit zwisclien 225 und 265 zu setzende Iulius Africanus P. Oxy. III,
412. Ans Ende des zvveiten oder ins dritte Jahrh. setzen die Engländer auch
das (an den Ghariton erinnernde) Philosophisclie Fragment P. Amh. II, 15 und
ins dritte den Komiker P. Amh. II, 13.
 
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