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Bezold, Carl; Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 7. Abhandlung): Reflexe astrologischer Keilinschriften bei griechischen Schriftstellern — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32169#0004
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4

C. Bezold und Fr. Boll:

I.

Die hier in Betracht kommenden Keilschriftquellen ent-
stammen sämtlich der Bibliothek Assurbanipal’s (668—626 v. Chr.).
Das Alter ihrer Vorlagen ist zunächst nicht näher bestimmbar,
dürfte aber auch für die ältesten Stücke die Zeit von 2000 nicht
überschreiten. Die Inschriften sind in assyrischer Sprache ab-
gefasst, wobei leider die reichliche Verwendung von Ideogram-
men in vielen Fällen die Lesung der einzelnen Worte erschwert.

Im Folgenden sind nicht nur die einzelnen Quellenwerke
berücksichtigt, sondern auch die auf diesen basierenden, meist
an den assyrischen König gerichteten Berichte einzelner, fast
durchwegs mit Namen bekannter Astrologen. Für das Ver-
hältnis dieser Berichte zu den »Quellen« darf auf Bezold,
Astronomie, Himmelsschau und Astrallehre bei den Babyloniern
(2. Abhandlung unserer diesjährigen Siizungsberichte), S. 38 ff.
verwiesen werden. Die Quellen sind nach der Ausgabe von
Ch. Virolleaud, HAstrologie Chaldeenne (Paris 1903—10), die
Berichte nach der von R. C. Thompson, The reports of the magi-
cians and astrologers of Nineveh and Babylon (London 1900)
zitiert.

Preuss. Akad. 1887, No. XXXI, S. 606 f. — Ueber die Nachrichten, die Vettius Valens
und ein anonymer Ptolemaios-Kommentator, vermutlich Theon, bringen —• es handelt
sich um den chaldäischen Astronomen Kidenas = Ki-din-mi —, s. Cumont, Neue
Jahrb. f. d. class. Altert. XXVII (1911), S. 8 ff. (vgl. Sitzber. S. 32, Anm. 52). —- Einzelne
babylonische, bzw. sumerische Eigennamen finden sich ausser in den oben zitierten
Stücken auch in den bekannten Transcriptionen iddaVachrap/?, TsXXcö, *EQSö%(s)iya).,
SsXa/uyjag u. a.; umgekehrt treten später griechische Namen in Keilschrift auf,

; s. zuletzt

Ranke, Keilinschriftliches Material zur altägyptischen Vokalisation, Berlin 1910,
S. 68, N. 1. — Hingewiesen sei noch auf die Uebereinstimmung eines im Catal.
codd. astrol. graec. IV, 142 ff. abgedruckten anonymen Lunars, in Bezug auf einige
der Glücks- und Unglückstage, mit babylon. Lehren, über die Jastrow, Rel. Babyl.
H, S33 ff. zu vergleichen ist (Uebereinstimmungen beim 4. 16. 17. 19. [äiQrjazog
genannt, in merkwürdigem Widerspruch zu der dann gegebenen Deutung)
21. 30. Tag; statt des 14. ist hier der 15. als Unglückstag für Beginn eines Baues
eingetreten; Nichtübereinstimmung beim 2. und 7). Bemerkt sei auch, dass für
die Eidesleistung vor zwei Tagen (dem 5. und 25.) gewarnt wird, wie umgekehrt
bei den Babyloniern mehrere Tage (auch der25.) für die Eidesabnahme der Priester
angewandt werden (Jastrow 538). — In der Monographie J. Hunger’s Baby-
lonische Tieromina nebst griechisch-römischen Parallelen (Mitteil. d. Vorderas. Ges. 14,
1909, 127 ff.) ist von ‘Reflexen’ im Sinne unserer Abhandlung nicht die Rede.
 
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