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Bezold, Carl; Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 7. Abhandlung): Reflexe astrologischer Keilinschriften bei griechischen Schriftstellern — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32169#0025
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Reflexe astrol. Keilinschriften bei griech. Schriftstellern.

25

III.

Von besonderer Bedeutung verspricht aber die Ueberein-
stimmung oder Aehnlichkeit in der Ausdrucksweise beider Quellen
zu werden, wenn es sich um termini technici der astro-
logischen Sprache handelt. Freilich steht der Synonymenreich-
tum in beiden Sprachen, der griechischen wie der assyrischen,
der Vergleichung da nicht selten im Wege. Der Orientalist,
der gewöhnt ist, in den Versionen heiliger Schriften und den von
solchen beeinflussten Literaturerzeugnissen wortgetreue, ja zum
Teil sklavische Uebersetzungen vorzufinden, muss den dort
brauchbaren Maasstab bei aen profanen Niederschriften über
Astrologie wesentlich ändern. Wir werden uns zudem vor beiden
Extremen zu hüten haben: von den Alten bezeichnete Unter-
schiede durch die Annahme von Synonymen zu verwischen,
aber auch Unterschiede zu suchen, wo Synonyma vorliegen. 1)
Wenigstens an einem Beispiel soll hier versuchsweise dargelegt
werden, wie eventuell die griechischen Reflexe babylonisch-
assyrischer Inschriften für die letzteren nutzbar gemacht werden
können: an den Beobachtungen über die Natur der Mond-
hör n er.

Dafür kommen die folgenden griechischen Ausdrücke in
Betracht: a) ei osbjvr] exxeivr] rrjv /uiav xegaiav in dem Lunarium
Catal. IV, 112,1; b) el r] oebjvrj itj i'oov xa.g xe[Qa[ag ävioyovoa ey]]J
L 49, 25 f.; c) iav f] [oebjvr] i£ i'Joov eyr] xäg xeQacag L 51, 15 f.;
d) ei xäg xegacag i£ toov loäor] Catal. IV, 1 11, 11; e) iäv f] ä[Qioxegä
xeQaia] xfjg oebqvi/g doijr] vnsQßälleiv xfjv äXX[r]v] L 49, 18 f.; f) ei
öe (Gegensatz von i£ i'oov e'yr] xäg xeQaiag, s. o. sub c) vneQeyr] (f])
exeg[a] (sc. xeQa'ia xfjg oeXfjvrjg) xfjv exeoav L 51, 16 f.; g) ei f] oeXijvr]
ovveyyvg e£ei xäg xeQaiag Cat. iv, 112, 12; h) [ei oeXf]v]r]g ävcoyovorjg
al xeoaiai [avxfj]g äXXfjXaig nX^oiäocooi L 52, 25 f.; i) ei xfjg oeXf]vi]g
al xeQalac ovveXdoooiv Catal. IV, 112, 18 ; k) ei al xegaiat xfjg oeXfjv^g
ovymeooooc L 54, 20 f., vgl. 54, 1 f., und 1) [ei . . .] f] oeXajvr] xäg
xeQaiag ovväyrj L 49, 2 f., vgl. Catal. IV, 110, 18. 2)

Für das Assyrische müssen wir etwas weiter ausholen. Dort

1) Zu letzterem vgl. Sitzber. S. 54.

2) Bei Arat v. 778 ff. ist zwar mancherlei sachlich Verwandtes (s. u. S. 36),
aber weder ganz die gleichen Vorstellungen noch die gleichen Worte zu finden,
ebensowenig in den Scholien zu der Stelle.
 
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