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Pagenstecher, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 9. Abhandlung): Eros und Psyche — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32171#0016
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Rudolf Pagenstecher:

läßt. Ein späteres, vielleicht hierhergehöriges Brnchstück
ist A 27.

Während der bärtige Mann eine Ouadriga lenkt 66), begnügt
sich der jugendliche Entführer mit zwei Pegasoi, ja sogar in
einer anderen Auffassung — oh sie früher oder nur schlechter
ist, lassen die Zeichnungen nicht erkennen — mit gewöhnlichen
Pferden. Trotzdem kann man in diesem Zusammenhang nicht
zweifeln, daß in allen Darstellun-gen derselhe Gott zu erkennen
ist, obwohl Hades sonst nie als Jünglingj stets als Mann gebildet
wurde 67); aus den Reliefs geht hervor, daß sie nach verschiedenen
Vorhiidern gearbeitet worden sind. Gerade in den Kolonieen

Fig. 2.

mögen verschiedenartige Auffassnngen besonders leicht ineinander
geflossen sein. Nike scheint dem Gespann vorauf zu fliegen (B 38),
an ihre Stelle tritt Eros 68) auf einem Heidelberger Bruchstück
[Fig. 2], Die einmal erscheinende (B 38) Figur eines vor dem
Gespann schreitenden betenden Jünglings ist nicht recht ver-
ständlich. An einen Hermes, der dort seinen Platz hätte, erinnert
sie gar zu wenig.

66) Ebenso im Orphischen Hymnus, Förster, S. 43.

67) Eine jugendliche Darstellung des Hades ist bisher nicht bekannt
nach Roscher, s. v. Hades.

68) Die Zugehörigkeit des Fragmentes zu einer bestimmten Darstellung
läßt sicli unter den Heidelberger Stücken nicht nachweisen. Am wahrschein-
lichsten ist der angegebene Platz. Leider ist die Abbildung etwas ver-
dreht worden.
 
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