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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph; Schelling, Caroline; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]; Frank, Erich [Oth.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 1. Abhandlung): Rezensionen über schöne Literatur von Schelling und Caroline in der Neuen Jenaischen Literatur-Zeitung — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32876#0068
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Erich Frank :

hut versetzt wurde, die Hn. Stalil und Medieus. welche dort die nicht be-
setzten Lehrstellen der Physik und Kameralwissenschaft ausfüllen sollen,
ferner die Hn. Niethammer und Fuchs, die protestantischen Prediger, in ihrer
Eigenschaft als Consistorialräthe zu Bamberg übertraten, indcm durch den
Verlust von Würzburg nur wenige protestantische Pfarreyen vvegfielen, die
iibrigen unbedingt ühemviesen wurden. Hierauf war feyerliche Präsentation
bey dem kaiserl. Besitzergreifungs-Commiss., Hn. von Eügel, wobey keine
Verpflichtung Statt fand. Der Anfoderung, die Vorlesungen für das nächsto
Semester einzuschicken, haben Folge geleistet : Paulus, Martini, Mannert,
von Hoven. Bey der eigentlichen Verpflichtung fehlten, außer den bereits
placirten, Paulus, der sich krank melden ließ, und Schelling. Wenige Tage
darauf wurde durch den Secretär der Universität allen denen, durch die
bayerische Organisation neu angestellten Professoren, welche ihre Vorlesungen
eingesendet hatten, die mündliche Notiz ertheilt, daß der Hr. von Eiigel den
Druck des Lectionskatalogs zwar vorläufig genehmigt liabe, jedoch diesen
Lehrern über ihre künftige Bestimmung dadurch nichts zugesichert, sondern
die weitere Verfügung dem neuen Gouvernement vorbehalten sey. Man ist sehr
begierig auf die endliche Entwickclung dieser seltsamcn Lage. Wenn keine
neue Universität errichtet wird und keine neue gewonnen, was in Absicht auf
Erlangen dadurch vor der Hand zweifelhaft geworden ist, daß es nicht mit
dem Fürstenthum Ansbach besetzt wurde : so ist eine Zerstreuung dieser bis-
herigen Mitglieder der Universität Würzburg vorher zu sehen. Mannert soll
sich erklärt haben, gern in Würzburg bleiben zu wollen. Von Schelling sagte
man, er habe dazu eine Einladung erhalten, was sich vielleicht auf eine aus-
gezeichnete Aufnahme desselben von Seiten des Hn. von Hügel gründete ; in-
dessen hat er sich seitdem selbst aufs bestimmteste erklärt, nicht hier zu
bleiben, und wird, wie man sagt, in Kurzem nach München abreisen. —
In diesem Conflict der Dinge befmdet sich nun die vor wenig Jahren, unter
so neuen und schönen Erwartungen, begonnene Unternehmung. Eine Ge-
schichte der Universität Würzburg unter Bayern, von unparteyisclier Iland,
müßte sehr interessant seyn. Zur Genüge ist es bekannt, daß sie aus sehr
widersprechenden Elementen gemischt war ; daß vieles Schlechte die Summe
des Guten beschränkte, und besonders persönliche Verhältnisse einen sehr
nachtheiligen Einfluß hatten. Dennoch aber ist mehr für das Ganze ge-
schehen, als sich unter jenen Umständen vermuthen ließ ; auch für Würzburg
ging die Wirkung nicht verloren, wie die Einheimischen zum Theil aner-
kennen, zum Theil noch anerkennen werden.

Intelligenzblatt Nr. 6 (den 19. Januar) 1807.
(Aus Briefen v. Uec. 1806.) Die in einem Blatte des vorigen Jahrganges
ertheilten Nacbrichten über den jetzigen Zustand der wissenschaftlichen An-
stalten in Würzburg dürften neuerdings einige Modificationen erleiden, indern
die Geistlichkeit Beweise davon zu geben anfängt, daß sie gar sehr gesonnen
sei, die alten Gewohnheiten zu üben, und sich des geschmälerten Reichs
wiederum ganz zu bemächtigen. In kurzer Zeit wird, wenn es so fortgeht,
keine Spur des glänzenden Zwischenspiels mehr vorhanden seyn, und sich nur
nocli im Gedächtniß mancher, wie ein erlittenes bitteres Unrecht, erhalten.
Seit dem Ausbruche des Krieges sind die abgeschafften Processionen wieder
 
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