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Schwartz, Eduard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 16. Abhandlung): Johannes Rufus, ein monophysitischer Schriftsteller — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32891#0013
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Iohannes Rufus, ein monophysitischer Schriftsteiier

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In der Biographie des Petrus ktindigt Iohannes Rufus an, an
ihrem Schluß den Tod des Theodosios erzähien zu woiien, den die
Monophysiten 452 nach dem chaikedonischen Konzii gegen Iuvenal
zum Patriarchen von Jerusaiem gewähit hatten; er wurde später ge-
fangen nach Konstantinopel geführt und ins Kloster der Akoimeten
gehracht. Die dortigen Mönche, die durch ihre ständige Verbindung
mit Rom eine wichtige Rolle in der Kiirchenpolitik spieiten, bewährten
ihren Fanatismus fttr das Chaicedonense durch raffinierte Mißhand-
iungen des monophysitischen Ketzers, denen der Ärmste schiießlich
eriag. Auch dieser Anhang der Vita Petri ist in syrischer Übersetzung
erhaiten und von ÜAND, Anecdota Syr. 3, 341 ff. veröffentlicht; eine
Übersetzung ist der KGr des Zacharias in den Scriptt. sacri et profani
3, 257 ff. angehängt. Iohannes Rufus erzähit in dem Stück nicht nur
den Tod des Theodosius, sondern auch den des Romanus, der nach
fünüähriger Verbannung in Antiochien die Erlaubnis zur Rttckkehr
nach Palaestina erhieit und ein Kloster bei Eieutheropoiis erbaute, wo
er auch starb und begraben wurde. Dadurch, daß die Cedächtnistage
der beiden monophysitiscben Bekenner, der 1. Dezember und der
25. November, mit dem des Petrus zusammentrafen oder ihm nahe
vorangingen, war eine äußere Verbindung des Anhangs mit der Vita
hergestelit.
Es gibt aber noch ein Buch des Iohannes Rufus, das völiig
selbständig neben der Vita Petri steht, die sogenannten Plerophorien.
Die syrische Übersetzung — das griechische Originai ist ebenfaiis
verloren — ist von F. NAu im 8. Bande der Patrologia orientaiis ver-
öffentlicht. In den beiden Hss. lautet der Titel: ^ooz
: pLlrj —1^^ Ζο.ί— ]σι-Α. οοσι? ρ.4Ζ.^.ο )Ζο?σΕ^
Ι^^^Ο! --*σιο^ϋθ-Ζ.Ζ —χο2.\Ζ2Ζο! ; p^o^ol^o/o Ζοσι? )Zol^toz2Zoo
tßoo^LO? 1θΟ-ΟίΟΐΛ.θ) - --ΐΜθ.^ "L.—
ip.? d. i. griechisch: il/t^poyopton Ijrot papTupt'at xctt d7roxo:40V^ig
ygyopai'oa %opd -^eoü vrpög wi)g dyt'oug 7rgpt τρρ καττά dvo yi/Oftg ortpA
Ciwg xac r^g yrc^K/Amoojg r^g ygygr^jttgr^g 6r J5o:4x'pdort' oc 6/ράφϊρ
o*or v/ro vcrog ,ttcti9-^rt3)/ rroP dytoo JZÄrpou wö ^"i^pog, ou vo o'ropo:
o 7rpeo*^0r6pog V^dwpg rtör yropt ^Pocytror Llrrtoygug, g7rto*xo7rog r^g
xctrö: Fd^o:r 44o:to0^g. Daraus erhellt zunächst, daß der Zuname
Rufus, den ibm Zacbarias gibt, eine Abktirzung ist; mit rcör 7rgpt
'PouyBw ist zu vergieicben der Anfang von cap. 7: Jti^utxro r)ptr
o ttctxdptog V^txrr^g o r?)g hZig^txrdpgtctg ττροσΆό'Μρο^ o 67rtxLy96tg rßr
7Τορί rctrttxror ^-^?). Ob dieser Zuname wirklicb von dem 48
erwähnten Asketen Tatian herzuleiten ist, dtirfte einigem Zweifei
unteriiegen; Iohannes seibst spricht nie von einem Rußn. Dagegen
 
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