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Schwartz, Eduard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 16. Abhandlung): Johannes Rufus, ein monophysitischer Schriftsteller — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32891#0014
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E. Schwartz

lassen sicli Μη88ΐ8&6 Beispiele wie 4ί%ολλώ?αο$ ϋίολω?', üipnog z/Mn-
^og^ für die Verkürzung von ?τών rrgpc Wocycrov zu '.Poüycg αηίίΛΓθη
und man könnte geneigt sein, kier vereinzelte, nickt zur Entwick-
lung gelangte Rudimente von Familiennamen zu erkennen. Der Titel
zeigt ferner an, was das Werk sein will: eine Sammlung von Otfen-
barungen, die die pleropliorisclie Uberzeugung davon kervorrufen und
kekräftigen sollen, daß die Synode von Ckalkedon ein ducliwürdiger
Verrat am cbristlicben Olauben gewesen sei. Es sind lose aneinander-
gereiiite Erzälilungen, fast ausscliIießlicL· aus mündiicher Überliefe-
rung; nur einmal wird ein Exzerpt aus der ΙνΗ'οΙΐθΐψΒΒθΙιώΜθ ein-
gescbaltet, die Timotheos Ailuros wäbrend seines Exiis in Gangra
vei'faßte (36).
Daß Iobannes Rufus, wie der ganze Kreis Petrus des Iberers,
zu den strengen, um niclit zu sagen fanatiscben Monopbysiten ge-
börte, läßt die Biographie des Petrus auf jeder Seite erkennen: er
bericlitet nachdriickiicb (134), daß der Heiligc in seiner letzten Er-
mahnung als erstes und unerläßlicbes Erfordernis der Erlösung das
Anatbem wider die Synode von Chalkedon und den Tomus Leos be-
zeichnete. Des Henotikons gedenkt er mit keinem Wort; dagegen
nennt er die kurze Zeit, in der das Enkyklion des Basiliskos den
Monopbysitismus zur ofßziellen Religion erliob, die xcd?) xo:z*0o'?ro:o'ig
xocH?jo*ig T^g opJ-odd^ou yricrgcog, eine οοςίττ?) d/o:D^do"oct?g xccc
ytvou^ccrrix^g (79). Mit dogmatischen Erörterungen belädt er seine
DarsteHung nicbt: ^ den Beweis fiir die Wabrbeit des monopbysi-
tiscben Glaubens liefern die Wunder seines Heiligen. AIs ecbter
Möncb verspiirt Iobannes iiberall, aucb in den einfacbsten Begeben-
beiten, den wunderwirkenden Finger Gottes und achtet mit ebrfiircb-
tiger Sorgfalt auf die Gesicbte und Offenbarungen, die das Leben
seines Meisters und anderer begnadeter Männer beständig begleiten.
Dabei ist seine eigene möncbische Bescbeidenbeit ehrlich; ihm selbst
werden die Beweise der göttlicben Gnade lediglich nur mittelbar,
nur dadurcb zuteil, daß die Großen ibn nicbt fiir unwert halten, mit
ibnen zu verkebren. So Iäßt er seine eigene Person, im Gegensatz zu
dem Weltkind Zacharias, ganz zurücktreten; er will nur Zeuge sein
der göttlicben OfFenbarungen, die durcb seinen Meister den mono-

^ Vgi. DiELS Doxogr. 86.
^ Dagegen gibt er Ausführungen über die christliche Morai (117 tf.), die
in den Sätzen gipfeln (117, 7): yräoac ai ^vro^at τ*οΰ κνρί'ον a?raotv άπάρώπθί^
ototv όοόο,αέναί und (117, 16) /rdx?) ^άρ όία<ρορά τώχ do?t?;rcjv Mat ?*ών Ααίΐίώκ ?)
παρόεια'α^ Kat d;utparetag έπα;ι;?ε/.ί'α.
 
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