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Schwartz, Eduard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 16. Abhandlung): Johannes Rufus, ein monophysitischer Schriftsteller — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32891#0023
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Ioliannes Rufns, ein monophysitischer ächiiftsteiler 21
das ric)itige: denn in diesem Jalir de) der 1. Dezember weder auf
einen Freitag' noch anf einen Sonntag, sondern auf einen Dienstag.
Dagegen steben xur Wali) Freitag der F Dezember 489 oder Sonn-
tag der 1. Dezember 491. Denn das nächstfolgende Jahr, in dem
der 1. Dezember auf einen Freitag fä))t, 495, ist unmöglich; dann
mußte Petrus im Sommer 493 aufgefordert sein, an den Hof zu
kommen; Kaiser Zenon starb aber schon am Mittwoch der Oster-
woche (10. Aprii) 491 (Zachar. KGr. p. 100. Euagr. 3, 29. Theophanes
p. 136, 16). Aber auch der 1. Dezember 491 ist zu spät. Ober die
Sendung des Cubicularius Kosmas weiß Zacharias in der KGr (6, 2ff.
p. 88 ff.) mehr zu berichten. Sie war veranlaßt durch den schon er-
wähnten (s. oben S. 16) Streit, der zwischen monophysitischen Heiß-
spornen und dem Patriarchen Petrus ausgebrochen war; erst auf dem
Riickweg von Alexandrien nach Konstantinope) versuchte Kosmas in
Palaestina den kaiserlichen Auftrag an Petrus den Iberer und Isaias
auszurichten; die beiden Heiiigen, die schon einmal in den Streit
der alexandrinischen Monophysiten eingegritfen iiatten/ sollten dem
Kaiser heifen, die gefährdete Einheit der dortigen Kirche wiederher-
zustehen. Als er, in Konstantinopei angekommen, dem Kaiser tiber
die alexandrinischen Dinge zu Gunstcn des Patriarclien Petrus Alongus
berichtet liatte, griff Zeno von neuem durch Arsenius ein, den er
zum Praefekten mit militärischen Befugnissen ernannte; dieser veran-
!aßte die Mönche, sicli noch einmal persönlick an den Kaiser zu
wendenA Während sie in Konstantinopel weilten, starb Acacius. Das
muß vor dem 29. Oktober 489, dem Todestagc des alexandrinischen
Patriarclien Petrus^ gewesen sein. Wenn aber Petrus der Iberer erst
1 Ygl. Zachai'ias KG. p. 87. In dem Sätzchen Anecd. Syr. 3, p. 189, 23
Ist nicht anf Atexandrien, sondern a.uf Gaza zu heziehen. Es
ist bezeichnend, daß lohannes von diesem Eingreifen nichts erzählt; seine Sym-
pathien waren auf Seite der Uttras. Petrus der Iberer und Isaias hatten ihrc guten
Grtinde, wenn sie sich vom Hofe nicht fiir Petrus Mongus einfangen lassen
woliten.
2 Diese Sendung wird auch von Iohannes Pieroph. 38 erwähnt.
s Der Monatstag (2. Athyr) ist durch Severus von Asmhnin (Patrol. oricnt.
1, 443) überliefert; Petrus Ibn Rahib (p. 112) gibt Sonntag den 4. Athyr. Im
Jahr 489 Ael der 29. Oktober tatsächlieh auf einen Sonntag; 491 ist unter allen
Umständen zu spät, da Petrus von Aiexandrien noeh unter Zeno gestorben sein
muß. GuTscuMiD (Eii. Schriften 2, 455) hat das Jahr 489 aus den Intervalien der
konstantinopler Patriarchen im Agou. owzr. des Nikophoros herausgerechnet; den
entscheidenden Beweis iiefert der Brief (i6), den Papst Felix am 1. Mai 490 an
den konstantinopier Archimandriten Thaiassius schrieb. Er warnt seinen An-
hänger davor, sich einem neuen Patriarchen anzuschiießen, bis tiber diesen genaue
Nachricliten in Rom eiugetroffen sind. Das paßt nicht auf Fravitas, der nach
 
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