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Schwally, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 17. Abhandlung): Beiträge zur Kenntnis des Lebens der mohammedanischen Städter, Fellachen und Beduinen im heutigen Ägypten — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32892#0006
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Friedrich Schwally

mal sehr darunter gelitten und mich heimlich aus dem Staube ge-
macht. Wenn ich dann wieder zurückkam, war des Fragens
kein Ende. „Wen hast du gesprochen?“ — „Was hat er gesagt?“
-— „Was hast du darauf geantwortet?“ Oder ein anderes Mal:
„Du bist auf dem Gebel gewesen?“ Antwort: „Ja“. ■— „Was hast du
gesehen?“ Antwort: „Die Pyramiden“. — „Warum?“ — „Ich kann
nichts dafür (ü)l ich habe sie eben gesehen“ usw.
Naturgenuh in unserem Sinne ist diesen Leuten so gut wie
frernd. Oft unternahm ich mit meinen Freunden Ausflüge auf das
Lancl. Aber sobald sie das vorgesteckte Ziel erreicht hatten, setzten
sie sich gleich in ein Kaffeehaus und ließen ein Brettspiel (taula)
hringen.
Dieses Spiel wird mit Leidenschaft von allen Ständen betrieben:
von Gebildeten und Ungebildeten, von Reich und Arm, von Esel-
jungen und frommen Schechen. Der Name taula ist italienisch
(tavola), aber die dabei gebrauchten Zahlenausdrücke sind persisch,
was für die Llerkunft des Spieles wichtig ist. Das Schachspiel
ist dadurch sehr stark zurückgedrängt worden. In moralischen
Traktaten und sogar in clen Tageszeitungen habe ich oft heftige
Worte des Tadels gegen Taula- und Würfelspieler — auch zur
Taula gehören übrigens Würfel — gelesen. Der Mo’aijad brachte
darüber einmal folgende Auslassung:

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In den Kreisen meiner Bekannten wurde indessen Taula immer
ohne Einsatz gespielt.
Die Mahlzeit gilt als eine Art heiliger Handlung. Zum
 
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